„War doch alles nur Spaß“ ist ein Satz, der im Zusammenhang von Mobbing oft fällt. Diese fatale Haltung hat das Ensemble Radiks aus Berlin aufgenommen und in ein Theaterstück gegossen. Der Autor Karl Koch hat dem rund einstündigen Stück den Namen „Fake oder War doch nur Spaß“ gegeben. Rund 280 Schüler aus Gymnasium, Haupt- und Realschule konnten es sich am Dienstagvormittag im Kurt-Hirschfeld-Forum in zwei separaten Aufführungen ansehen. Dabei geht es um die 17-jährige Lea, die bei einem Casting eine Gesangskarriere starten möchte und deswegen von ihrer alten Band im Internet gemobbt wird.
Vor allem soll die Aufführung präventiv auf die Schüler wirken, sagten die Schulsozialarbeiter Yvonne Kriester und Manfred Günterroth von der Hauptschule und Pascale von Rohr vom Gymnasium. Denn auch unter Lehrtes Schülern gebe es durchaus Fälle von mobbing. „Man merkt das“, sagte Kriester: „Und manchmal sprechen uns die Lehrer an.“ Anonymer gehe es im Netz zu. „Dann müssen wir die Sache im Zweifel zur Polizei geben, die mehr Möglichkeiten zur Recherche hat.“ Die meisten Schüler seien sich nicht durchaus bewusst, was sie mit Mobbing auslösten, meinen die Schulsozialarbeiter. Häufig würden die Folgen aber ausgeblendet und Mobbing als besonderer Ausdruck von Coolness angesehen.
Dass das tatsächlich so ist, war auch in den Theateraufführungen spürbar. manche der Schüler nahmen die Aufführung anscheinend nicht ernst und taten sich durch Arbereie hervor. „Darüber werden wir in der Nachbereitung reden“, erklärte Kriester.
Von Michael Schütz