Mit dem Begriff Sundown – übersetzt Sonnenuntergang – assoziert man sofort einen in Orange und Rot leuchtenden Himmel und die Sonne, die letzte Schatten wirft, ehe sie dann hinter dem Horizont verschwindet. Dieses farbenfrohe Wetterschauspiel gab es beim Sundown-Open-Air im Freibad leider nicht zu bestaunen. Stattdessen: graue Wolken und ein kühler Wind. Das schreckte Besucher aber nicht zurück. Eingepackt in windfeste Jacken und mit einer Wolldecke unter dem Arm machten sie es sich auf den Bänken und Stühlen vor der Bühne bequem.
Den rund 250 Besuchern präsentierten sich vier Bands, die vor und nach dem WM-Vorrundenspiel Deutschland-Schweden auftraten. Eröffnet wurde das Event von der Band „Blues Session Project“ mit dem neuen Leadsänger Cornelius Fischer. Neben neu arrangierten Coversongs versucht sich die Band um Carl Giese (Gitarre), Ralf Giese (Bass), Marvyn Korten (Schlagzeug) und Vincent Heller (Gitarre) auch immer mal wieder an spontanen Einsätzen. An den jazzigen E-Gitarren kommt jedenfalls kein Besucher vorbei.
Eine große Fangemeinde haben inzwischen die Fairytales, die im leichten Rockabilly-Look die Bühne betraten – ohne Instrumente. Denn die vier Musiker brauchen lediglich ihre Stimmen, um dem frierenden Publikum einzuheizen. A cappella sangen sie unter anderem berühmte Pop-Lieder wie „Surfin’ in the USA“ und „Stand by me“.
Noch vor der Übertragung des Fußballspiels Deutschland – Schweden stimmte die Rockband „Amberlite“ auf das Spiel ein. Die Wathlinger Florian Scherpenzeel (Vocals), Steffan Matthies (Gitarre), Cord Brauckmann (Bass) und Jan Homann (Schlagzeug) haben sich nicht das hohe Ziel gesetzt, die Rockmusik neu zu erfinden, sondern wollen dem modernen, heimischen Rock treu bleiben.
Die Fußballfans unter den Besuchern kamen im Anschluss an die vielfältige Musik auf ihre Kosten. Die bis zur letzten Minute spannende Begegnung zwischen Deutschland und Schweden sorgte auch im Freibad für jede Menge Nervenkitzel. Den entspannten Ausklang verschaffte dann John Winston Berta mit der Band „The Lasertags“. Der gefragte Jungkünstler stimmte mit einem Mix aus eigenen und Coversongs zelebrierten einen ganz persönlichen Sonnenuntergang.
Von Laura Beigel