Es dauerte seine Zeit, bis alle 207 Kerzen im Altarraum angezündet waren. Jedes der Lichter, die in Form eines Schiffes aufgestellt wurden, steht für ein menschliches Schicksal: Mindestens 207 Flüchtlinge sind in diesem Jahr schon im Mittelmeer umgekommen. Mit einer 24-stündigen Mahnwache erinnern mehrere Flüchtlingsorganisationen in der Marktkirche seit Mittwochmittag an die Ertrunkenen.
„Das Sterben auf dem Mittelmeer empört uns, wir wollen die Aufmerksamkeit auf die Lage dort lenken“, sagt Sascha Scheßl von der Organisation Seebrücke. Die Aktivisten sammeln in der Marktkirche Unterschriften dafür, dass Hannover sich zum „sicheren Hafen“ erklärt. So soll die Stadt dem Bund gegenüber die Bereitschaft erklären, Flüchtlinge aufzunehmen. In der Marktkirche gibt es Infostände, Lesungen und Filme. Die Mahnwache wird am Donnerstag von 9 Uhr an fortgesetzt und endet mit einer Abschlussandacht um 12.50 Uhr. be
Von Simon Benne