Ursprünglich sollte die Hannoversche Version von "Pulse of Europe" an diesem Sonntag erstmals am Opernplatz stattfinden, doch aufgrund einer Parallelveranstaltung mussten die Pro-Europäer kurzfristig umziehen. Bis dato trafen sich die Aktivisten immer vor dem Hauptbahnhof. „An der Oper fand bereits eine Veranstaltung statt“, sagte Hassebrock und kritisierte: „Das hat uns die Stadt nicht rechtzeitig mitgeteilt.“ Die Organisatoren schätzten die gestrige Teilnehmerzahl auf mindestens 800, die Polizei zählte dagegen ungefähr 500.
Die „Pulse of Europe“-Bewegung stellt sich seit Wochen EU-Kritikern und nationalistischen Populisten entgegen. „Die EU ist der einzige Garant dafür, dass Auseinandersetzungen nicht im Krieg enden“, sagte Mitorganisator Reinhard Schmalz. Vor genau 60 Jahren habe die europäische Idee mit den Römischen Verträgen begonnen und seither bewiesen, „dass sie stärker ist als der Nationalstaat“, so Schmalz.
In Hannover und anderen Städten unterzeichneten die Aktivisten Sonntag den „Vertrag der Freundschaft“ – eine Art Neufassung der Präambel der Römischen Verträge. Studentin Melissa Krupp berichtete von ihrem Erasmus-Semester in Spanien. Eine südkoreanische Kommilitonin sei neidisch auf diese EU ohne Grenzen gewesen. „Sie betonte mehrfach, wie cool es sein muss, Europäer zu sein.“ Das alles sieht Teilnehmerin Gabi Schröder momentan in Gefahr: „Für diese Werte müssen wir uns einsetzen.“
pah