Mehr Wettbewerb und eine bessere Ordnungspolitik auf dem Milchmarkt könnte nach Ansicht von ostfriesischen Milchbauern die Antwort auf den Verfall der Milchpreise sein. Die Landwirte müssten sich in größeren Bündnissen zusammenschließen, um sich besser gegenüber den Molkereien und damit auch dem Handel behaupten zu können, machten Redner am Dienstag bei einer Tagung von Milchbauern im ostfriesischen Hesel (Kreis Aurich) deutlich. „Wir brauchen eine vertraglich abgesicherte Milcherzeugung und die Wiederherstellung des Wettbewerbs, denn die Landwirte tragen derzeit das alleinige Risiko“, kritisierte Peter Guhl von der Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board.
Hintergrund der Diskussion war die Kündigung von mehr als 1000 Milchbauern bei der größten deutschen Molkerei, dem Deutschen Milchkontor (DMK). Sie wollen die Genossenschaft aus Unzufriedenheit unter anderem wegen der Gestaltung des Milchgeldes verlassen.
„Auf freiwilliger Basis werden sich die Lieferbeziehungen der Molkerei nicht verbessern“, schätzte Guhl ein. Kleine Veränderungen wie bei den Kündigungsfristen oder Andienungspflichten würden nicht ausreichen. Die Landwirte brauchten für die Zukunft Planungssicherheit. So müsse jedes Kilo Milch, das den Hof verlässt, vorher vertraglich geregelt sein.
lni