Bückeburg. Bürgermeister Reiner Brombach hatte nur Kenntnis von den in unserer Zeitung veröffentlichten Berichten, sich aber die entscheidende Passage im neuen Bundesverkehrswegeplan durchgelesen. Die einzige vernünftige Variante sei nach wie vor der viergleisige Ausbau der bestehenden Strecke: „Alles andere wäre Blödsinn.“ In den vergangenen Jahren seien erhebliche Investitionen in die Strecke geflossen, wie etwa neue Schallschutzwände im Bereich Bückeburg. Zunächst müsse aber abgewartet werden, welche Planungen vorgelegt werden. Auch mögliche Alternativen müsse man prüfen und bewerten.
Landrat zeigt sich überrascht
Landrat Jörg Farr hatte ebenfalls noch keine Nachricht erhalten: „Ich bin überrascht, dass diese Pläne wieder aufgenommen worden sind und die Diskussion aufflammt.“ Für den Landkreis sei wichtig, dass keine neuen Trassen gebaut werden, sondern trassennah ausgebaut wird. Bei allen Planungen müssten die Interessen der betroffenen Gemeinden und Anlieger berücksichtigt werden. Wie schon in der Vergangenheit müssten sich alle mit den neuen Planungen beschäftigen und eine gemeinsame Position beziehen, betonte der Landrat. Er erinnerte daran, dass es bereits damals eine einstimmige Resolution des Kreistags für einen trassennahen Ausbau gegeben hat.
Es sei noch sehr früh, um Stellung zu nehmen
Der damalige Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn (Bigtab), Thomas Rippke, konnte sich eine Spitze nicht verkneifen: „Noch einmal das komplette Paket – trassenferner Ausbau 2.0.“ Es sei alles noch sehr früh, um Stellung zu nehmen, zunächst müssten detaillierte Fakten auf dem Tisch liegen. Die Unterlagen der Bürgerinitiative seien schon vor geraumer Zeit an das Staatsarchiv übergeben worden. Er habe nur noch ein paar Videos im Schrank, die in einer Simulation die Fahrt aus dem Führerstand eines ICE über die damals geplanten Trassen zeigt.
Beermann und Heineking mit Plänen zufrieden
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann und der CDU-Landtagsabgeordnete Karsten Heineking zeigen sich angesichts des neuen Bundesverkehrswegeplans zufrieden. Bei den Schienenprojekten sei es erfreulich, dass sich der „Planfall 33“ nicht im Bundesverkehrswegeplan wiederfindet. Die Teilung Rintelns durch den Güterverkehr ist daher im aktuellen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 vom Tisch. Neu hinzugekommen ist jedoch der vierspurige Ausbau der Strecke Hannover-Bielefeld in diversen Bauabschnitten. Das bisher wenig beachtete Projekt wurde überraschend in den vordringlichen Bedarf gehoben. „Hier müssen die Kommunen und Menschen vor Ort prüfen, ob sie mit dieser Einstufung einverstanden sind“, so Beermann. rc
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