RINTELN. Seit Mittwoch gibt es den kostenlosen E-Mail-Dienst „Rinteln.Email“ – zu finden unter der Eingabe von „https://rinteln.email“.
Matthias Hackbarth hatte den Maildienst zunächst für seine Heimatstadt Hameln eingerichtet. Aus Jux gewissermaßen. Hackbarth ist Software-Entwickler, er arbeitet im Online-Banking des Finanzdienstleisters BHW. Seit 2015 ist der 38-Jährige Mitglied einer Arbeitsgruppe des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das BSI war auf den Hamelner aufmerksam geworden, nachdem er eine besonders effektive Anti-Spam-Lösung entwickelt hatte, das Programm „Spamdyke Control Panel“.
Als „leidenschaftlicher Programmierer“ ist die Arbeit am Computer Teil seiner Freizeitgestaltung. Der Anstoß zu dem E-Mail-Dienst „hameln.email“ kam aus der Facebook-Gruppe „Wenn du in Hameln aufgewachsen bist, dann…“, für die Hackbarth bereits eine Suchmaschine entwickelt hatte: Es wäre doch toll, meinte ein Mitglied, eine eigene Hamelner E-Mail-Adresse zu haben. Hackbarth machte sich an die Arbeit. 20 Stunden später war der Maildienst eingerichtet. Nach einer mehrmonatigen Testphase ging „hameln.email“ an den Start.
Ein "R" statt Stadtwappen
Das war vor rund zweieinhalb Monaten. Innerhalb weniger Tage hatten sich um die 180 Nutzer angemeldet. Als dann die heimische Presse über den Maildienst berichtete, „stieg die Nutzerzahl innerhalb eines Tages auf 1200 an“, sagt Hackbarth im Gespräch mit dieser Zeitung. Danach sei die Nutzerzahl peu à peu auf rund 1500 angestiegen (Stand: 5. Juli), nach einem weiteren Zeitungsartikel inzwischen sogar auf 1780 (Stand: 7. Juli). Gleichzeitig entstanden Ableger: für Bad Pyrmont, für Holzminden und für die Region Weserbergland. Allerdings würden diese Angebote bislang kaum genutzt.
Seit Mittwoch gibt es nun auch den Rintelner Maildienst. Zuvor hatte er noch im Rathaus angefragt, ob er für die Startseite das Stadtwappen verwenden dürfe. Doch diesen Wunsch habe die Stadt ihm unter Bezugnahme auf das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz, „das das Stadtwappen gegen unbefugten Gebrauch“ schütze, leider verwehren müssen. Stattdessen schmückt nun das orangefarbene „R“ die Startseite von „rinteln.email“.
Hinter der Domain steckt im Übrigen Hackbarths Firma Haggybear. Gemeinsam mit sieben ehrenamtlichen Mitstreitern pflegt er die Server. Wichtig ist ihm, dass der Dienst kostenlos bleibt und nicht zur Datenanalyse genutzt wird, wie aus einer Erklärung auf der Startseite hervorgeht.
Das Anmeldeverfahren ist denkbar einfach. Benutzername eingeben, Passwort ausdenken, zwei Sicherheitsfragen nach Belieben beantworten für den Fall, dass das Passwort vergessen wird – fertig. pk
Möchten Sie uns zu diesem Artikel Ihre Meinung sagen? Dann schicken Sie uns einen Leserbrief.
Leserbrief schreiben