Doch die Kommune hat für das Geld auch mehr Arbeiten erledigen lassen, als geplant.
Nachdem Stadtdirektor Georg Hudalla die Summe der Haushaltsüberschreitung bekannt gegeben hatte, ging ein Raunen durch den Saal. Bereits vor Monaten hatten Ratsmitglieder kritisch nachgefragt, wie teuer denn die Sanierung des Kleinen Brunnens am Ende ausgefallen sei. Doch Bürgermeister Ralf Sassmann schob gleich nach: „Dabei geht es auch um Arbeiten am Wäschehaus.“
Gegenüber dieser Zeitung räumte Sassmann ein, dass die Brunnensanierung mehr Geld verschlungen hat als vorgesehen. 30000 Euro waren dafür insgesamt veranschlagt gewesen, davon 10000 Euro im Haushaltsplan 2015. Die jetzige Überschreitung um 31000 Euro bedeute aber keineswegs, dass der Brunnen unterm Strich für mehr 70000 Euro renoviert wurde.
Der Großteil der Überschreitung sei der Vorbereitung der Wäschehaus-Sanierung geschuldet, die in diesem Jahr außerplanmäßig angeschoben wurde. Hintergrund ist die Entscheidung der Politik, das denkmalgeschützte Gebäude nicht etwa einem Privatmann zu verkaufen, damit der es saniert. Die Stadt soll das Projekt selbst schultern. Daher war einem Interessenten, mit dem das Rathaus in Verhandlung gestanden hatte, abgesagt worden.
Im Sommer beauftragten die Mitglieder des Ausschusses für Sport, Kultur und Heimatpflege die Verwaltung dann damit, ein Gutachten zur Gebäudesubstanz erstellen zu lassen. Dies wiederum legte die Stadt in die Hände eines Experten, der das Haus in den zurückliegenden Wochen eingehend untersuchte und ein Schadensgutachten erstellte.
Hochbaufachmann Arno Fatzler betont, dass ein solches Gutachten eine Grundvoraussetzung bei der Altbausanierung ist. Daher wären die Kosten ohnehin irgendwann auf die Stadt zugekommen. Somit sei – auf Wunsch der Politiker – bereits vorgearbeitet worden. gus