Von Verena Insinger
Stadthagen. Als es 15 Minuten ohne Unterbrechung weiter lauthals weinte, unterbrachen die Beamten die Vollstreckung. Gefahr im Verzug. Auch nach mehrmaligem Klopfen und Klingeln öffnete nach Polizeiangaben niemand die Tür. Als ein Beamter die Tür aufbrechen wollte, ließ ein junger Familienvater die Beamten rein.
Er gab an, geschlafen zu haben. Bei dem Blick in die Wohnung stellten die Polizisten diverses Rauchmaterial für Betäubungsmittel fest. Zu allem Überfluss standen auf dem Balkon noch drei Cannabispflanzen. Die Drogenutensilien wurden sichergestellt.
Das Kind hatte übrigens in der Zwischenzeit aufgehört zu schreien. Offenbar wollte es den Po abgewischt bekommen, heißt es vonseiten der Behörde. Die Mutter war offenkundig einkaufen.
Die Beamten verfassen nun erst einmal einen Bericht für das Jugendamt. Außerdem erhält der 32-jährige Vater eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Unter Drogen stand der Mann zu dem Zeitpunkt nach Angaben der Polizei nicht.
Warum er dennoch vom Schreien seines Kindes nicht wach wurde, bleibt weiterhin offen. Darum kümmert sich nun das Jugendamt.
Und was ist mit dem anderen Bewohner, gegen den der Haftbefehl vollstreckt werden sollte? Der hat einen Tag Aufschub bekommen, entweder seine Geldstrafe zu begleichen oder aber sie im Gefängnis abzusitzen. Er war vor Längerem wegen Eigentumsdelikten verurteilt worden.