Mindener verbringt 16 Stunden im Stau auf der A 30 bei Bad Oyenhausen

Der Mindender Andreas Bohlmann war auf der verschneiten Autobahn aus Richtung Osnabrück unterwegs, als gegen 18 Uhr plötzlich nichts mehr ging. Der Mindener steckte mitten im Rückstau als Folge des Verkehrschaos auf der A2. Während er im Radio immer wieder hörte, dass die Polizei und das THW die Autofahrer auf der A2 versorgten, sei auf der A30 von Helfern keine Spur gewesen. „Wir wurden völlig im Stich gelassen“, beschwert sich der Mindener. Überall hätten Lkw den Weg versperrt, die eigentlich gar nicht hätten unterwegs sein dürfen. Keine Information über die Lage: Wärmen konnte sich Andreas Bohlmann mit einer Decke, die er im Kofferraum hatte und der Sitzheizung. „Zwischendurch habe ich immer mal wieder den Motor angeschmissen, sonst wäre ich erfroren.“ Zum Essen hatte der Mindener nichts, den Inhalt einer kleinen Wasserflasche, die er dabei hatte, musste er sich einteilen. „In der Nacht bin ich immer mal wieder eingenickt, aber an Schlaf war nicht zu denken“, berichtet er von seinem Horrortrip. In den Morgenstunden, nachdem immer noch jegliche Information über die Lage fehlte, habe er dann gemeinsam mit drei anderen Autofahrern, die um ihn herum standen, die Lkw-Fahrer gebeten, eine Rettungsgasse zu bilden, um irgendwie zur nahen Ausfahrt zu gelangen. „Die haben uns teilweise aber nicht verstanden oder wollten nicht ausweichen“, berichtet Bohlmann völlig verständnislos. Lesen Sie auch: Lkw blockieren die A2 in Schaumburg: THW und DRK stundenlang im Einsatz Polizei beteuert Hilfe: Trotzdem ist es dem Mindener dann gelungen, sich den Weg durch den Schnee und die im Weg stehenden Lastwagen zur Ausfahrt zu bahnen. „Ich war heilfroh, mich selbst befreien zu können, sonst würde ich da womöglich jetzt noch stehen.“ Bohlmann wirft der Polizei Versagen vor. Die beteuert, alle Hilfesuche bedient zu haben. „Wir haben einen umfangreichen Einsatz seit Montagmittag gefahren“, so Stefan Bökenkamp von der Autobahnpolizei. Gemeinsam mit der Feuerwehr und dem THW habe man nicht nur auf der A2, sondern auch auf der A30 versucht, jeden Verkehrsteilnehmer zu erreichen, um ihn zu versorgen. Das sei ein großer Kraftakt gewesen. Teilweise seien die Hilfskräfte zu Fuß auf der Autobahn unterwegs gewesen. „Unsere Bemühungen waren sehr groß, ich möchte allerdings bei dem Umfang des Staus nicht ausschließen, dass wir nicht jeden einzelnen Autofahrer erreichen konnten.“ Lesen Sie auch: Schneechaos auf der A2 - und bei Bad Nenndorf sind die Toiletten defekt von Christine Riechmann/mt