Burgwedel: Dorfmarkt Thönse lockt Hunderte Besucher auf die Bruchstraße

Was wäre das Landleben ohne dörfliche Gemeinschaft? Einfach unvorstellbar. Die Thönser Vereine haben am Sonntag vorgemacht, wie Gemeinschaft gelingt: Beim Dorfmarkt griffen die Angebote der Vereine und Organisationen ineinander wie ein gut geöltes Uhrwerk. Trotz brütender Hitze flanierten so wieder Hunderte Besucher über die Bruchstraße. Bei der Feuerwehr grillt der Chef persönlich: Mit den Männern vom Grill wollte wohl niemand tauschen: Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad kamen sie beim Würstchengrillen so richtig ins Schwitzen. Für Abkühlung konnte da nur Wasser sorgen: Ortsbrandmeister Ingmar Franke wässerte seine Schirmmütze kurzerhand nebenan, beim Spritzenspiel der Feuerwehr, ehe er nach seiner Pause zurück zum Grillrost strebte: „So geht’s!“ – auf an die Schinkengriller. Für Nachschub an Bratwürstchen sorgte Caterer Heiko Wöhler höchstpersönlich per E-Roller. Die Junge Union nebenan hatte es in der Hitze deutlich leichter als die Feuerwehr: Der CDU-Nachwuchs hatte seinen Cocktailstand im Schatten platziert – und die Eiswürfel für die Abkühlung zwischendurch lagen griffbereit. Ins Schwitzen geraten konnte hingegen, wer sich am Stand des TTC Viktoria Thönse und des TSV Kleinburgwedel am Nagelbalken versuchte oder gar die Hüpfburg gegenüber eroberte. Treckerfreunde zeigen ihre Schätze: Freiwillig aufs heiße Blech kletterten der achtjährige Mika und sein ein Jahr älterer Freund Leif: Der knallrote Porsche unter all den anderen historischen Ackerschleppern der Treckerfreunde Thönse hatte es ihnen besonders angetan. Auch am anderen Ende der Bruchstraße zog ein Porsche die Blicke auf sich, dort allerdings ein Sportwagen. Zwei- und Vierräder gab es auf einem Hof zu bestaunen, wobei die Palette vom millionenfach gebauten Trabi bis zum deutlich selteneren Opel Diplomat reichte. Während die langen Reihen an Oldtimern automatisch die Blicke auf sich zogen, lag ein Dorfmarkt-Angebot versteckt ganz am Ende der Feiermeile. „Ist das cool!“, rief ein Besucher aus, als er die Strandbar Thönse erblickte, an der sich die Gäste alkoholfreie Drinks schmecken lassen konnten. Wochenlang an der Strandbar Thönse geschraubt: Wochenlang hatten Diana und Raimund Scherhorn mit Freunden und Familie daran gewerkelt und den Parkplatz vor ihrem Haus mit mehreren Kubikmetern Sand, einem selbst gezimmerten Tresen, Palettenmöbeln und Palmen in ein kleines Südseeparadies verwandelt. „Die Idee hatten wir schon seit dem ersten Dorfmarkt“, erinnerte sich Raimund Scherhorn. Auch wenn dem Tischler die praktische Umsetzung nun nicht schwerfiel: „Das bleibt eine einmalige Aktion fürs Dorf.“ Eine Fortsetzung finden soll hingegen der „Herdensang“, bei dem die Besucher in der voll besetzten Kapelle gemeinsam Lieder schmetterten, deren Texte per Beamer auf einer Leinwand landeten. „Rudelsingen können wir das nicht nennen, das ist ein geschützter Begriff“, verriet Jonas-Christian Kurze, der am Stage-Piano gemeinsam mit Holger Haupt (Gitarre) und Jan Werther (Cajon) den Takt vorgab, dem auch Superintendent Holger Grünjes gern gesanglich folgte. Bei Kirchenliedern, Beatles-Songs und deutschen Schlagern dürfe für jeden Geschmack etwas dabei sein, vermutete Kurze. So war es auch – und das nicht nur in der angenehm kühlen Kapelle, sondern auch draußen auf dem heißen Dorfmarkt. Lesen Sie auch: So gelungen war der Dorfmarkt in Thönse vor zwei Jahren In Thönse stehen mehrere Bauprojekte an Der neue Radweg ist fertig – K 116 wieder für Autos freigegeben Von Frank Walter

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