Die Verantwortlichen hatten sich einen sonnigen, aber zugleich stürmischen Nachmittag ausgesucht. Doch wenn der Wind stark und heftig weht, soll man den Ball möglichst flach halten, heißt eine Fußballregel. Flach halten wollen auch die SG Everloh-Ditterke und der SV Northen/Lenthe den Ball, doch mit ihrer kürzlich gegründeten Jugendspielgemeinschaft (JSG) Gehrden-Nord wollen sie möglichst hoch hinaus. Dabei geht es weniger um die sportlichen Aspekte, viel wichtiger ist den beiden Gehrdener Vereinen eine nachhaltige Nachwuchsarbeit. Und sie haben besondere Ideen, um für ihre Sache zu werben: Das Jugendprojekt wurde sozusagen in einer öffentlichen Trainingsstunde in der Fußgängerzone vorgestellt.
Dabei ging es nicht nur um Fußball, sondern auch um Unterhaltung. Auf der angeblich kleinsten mobilen Bühne der Welt trat das hannoversche Duo „Wohnraumhelden“ mit Christian Stein-Schneider und Fabian Schulz auf. „Es war eine große Show, fast wie die Augsburger Puppenkiste“, meinte Stein-Schneider nach der etwa 30-minütigen musikalischen Einlage augenzwinkernd. Und den etwa 80 Kindern und Jugendlichen gab er mit auf den Weg: „Nicht allein, sondern nur zu elft gewinnt ihr ein Spiel.“ Die jungen Fußballer der JSG konnten sich währenddessen beim Zielschießen auf ein kleines Tor probieren. Der Lohn: Bei Treffer gab es ein Eis.
Unter den zahlreichen Gästen war auch Bürgermeister Cord Mittendorf. Er lobte die Initiative der beiden Vereine. „Ihre Zusammenarbeit im Jugendbereich ist eine logische Konsequenz“, sagte Mittendorf. Und auch von der Idee, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, fand seine Zustimmung. „Das ist eine gute Sache“, sagte er.
„Wir wollen die Leute neugierig machen und wir wollen uns in der Stadt zeigen“, sagte Jugendkoordinator Achim Köller zu dem Auftritt in der City. Bislang laufe Jugendprojekt in die richtige Richtung und auch die entsprechende Resonanz sei da. Der Beweis: Am 17. und 18. Mai bietet die JSG ein Schnuppertraining für interessierte Kicker an. „Wir haben schon zahlreiche Anmeldungen, auch von außerhalb“, sagte Köller.
Von Dirk Wirausky