Isernhagen: Region plant mehr Parkplätze an der Stadtbahn in Altwarmbüchen

Braucht es mehr Parkplätze an der Stadtbahnendhaltestelle in Altwarmbüchen oder nicht? Im Ortsrat wurde das Thema am Dienstagabend kontrovers diskutiert – während die Region Hannover schon längst eine Stufe weiter ist und eine Parkpalette plant. Vormittags finden Autofahrer keinen Parkplatz mehr: Mehr Parkplätze auf der Park-and-ride-Anlage an der Endhaltestelle: Die CDU Altwarmbüchen, die das Thema auf die Tagesordnung gebracht hatte, ist sich sicher, dass der Bedarf vorhanden ist. Oft sei dort schon am frühen Vormittag kein Stellplatz mehr zu bekommen, so Arne Grävemeyer. „Um 10 Uhr ist der Platz voll.“ Die Gemeinde Isernhagen solle deshalb prüfen, wie mehr Parkraum geschaffen und ob dafür Fördergeld eingeworben werden könne, so die Zielrichtung des CDU-Antrags. Schließlich sei es erklärtes Ziel, sich für den Klimaschutz einzusetzen und den Schritt vom Individual- hin zum öffentlichen Nahverkehr zu unterstützen. Die Verkehrswende hat sich auch die Region Hannover auf die Fahnen geschrieben. Diese – und eben nicht die Gemeinde – ist für den öffentlichen Personennahverkehr zuständig und hatte erst vor wenigen Tagen ein Zehn-Punkte-Programm öffentlich gemacht. Außer neuen Strecken und einer engeren Taktung von Bus und Bahn streben Region und Verkehrsunternehmen dabei auch danach, die Kombination von Auto und Bahnverkehr attraktiver zu machen. Hierbei geht der Blick auch nach Altwarmbüchen. Der Isernhagener Ortsteil ist genannt als ein möglicher Standort im hannoverschen Umland für eine mehrgeschossige Park-and-ride-Anlage. Zudem sollen diese Anlagen so umgerüstet werden, dass freie Plätze digital erfasst und über eine App auf dem Smartphone erkennbar werden. Regionssprecher: „Da ist auf jeden Fall Bedarf“: „Die vorhandene Park-and-ride-Anlage in Altwarmbüchen hätte das Potenzial für den Bau einer Parkpalette, da ist auf jeden Fall Bedarf“, sagte Behördensprecher Klaus Abelmann. „Weiteres klärt sich in einer Machbarkeitsstudie, die von der Region Hannover in Auftrag gegeben wird.“ Aktuell verfügt die Anlage an der Endhaltestelle über 108 Stellplätze für Pkw. Wie viele es werden könnten, das ist noch offen. Denn der Begriff Parkpalette sagt lediglich aus, dass sich die Stellplätze auf mehreren Ebenen verteilen, ohne dass es sich um ein geschlossenes Parkhaus handelt. Denkbar ist also etwa eine Verdoppelung der bisherigen Kapazität, aber auch mehr. Denn in Hannover-Marienwerder beispielsweise stehen Park-and-ride-Nutzern drei Ebenen zur Verfügung. Zu knapp kalkulieren will die Region für Altwarmbüchen jedenfalls nicht. „Wir wollen nicht nur den aktuell bestehenden Bedarf abdecken, sondern angebotsorientiert darüber hinaus agieren“, so Abelmann. „Da weichen wir von unserer bisherigen Linie ab.“ Schließlich sei eine Stadtbahnendhaltestelle besonders attraktiv für eine Park-and-ride-Anlage. Mehr Abstellplätze auch für Fahrräder: Das trifft aus Sicht der Region im übrigen auch für Fahrradfahrer zu. Bislang finden diese am Endpunkt der Bahn in Altwarmbüchen 60 Abstellplätze. Auf einer größeren Park-and-ride-Anlage könnte auch diese Zahl deutlich zulegen: Regionsweit sind mindestens 10.000 zusätzliche Abstellplätze geplant. An mehr Radfahrverkehr zur Stadtbahn in Altwarmbüchen störte sich am Dienstagabend im Ortsrat niemand, wohl aber an möglicherweise mehr Autos. Denn wenn das Parkplatzangebot an der Endhaltestelle sehr gut sei, so befürchtet Jessica Rothhardt (Grüne), würden beispielsweise auch viele Kirchhorster morgens mit ihren Autos in diese Richtung fahren – und dafür dann wohl die Isernhagener Straße nutzen, wo zu dieser Zeit aber auch viele Schulkinder im Wohngebiet unterwegs sind. Die CDU-Kritik, dass dies für eine Umweltschutzpartei ein seltsames Argument sei, wies Hans-Jürgen Beck (Grüne) zurück. Eine Grünen-Lösung wäre es, dass der Personennahverkehr so verstärkt würde, dass Berufstätige morgens gar nicht erst ins Auto steigen müssten – indem die Region beispielsweise Busse im Ringverkehr einsetze. Lesen Sie auch: Schneller, günstiger, neue Strecken: Busse und Bahnen in Hannover sollen attraktiver werden Von Frank Walter

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