Isernhagen: Trauer um Christa Reschke: Ehemalige Ortsbürgermeisterin ist tot

„Wenn man so etwas macht, muss man 100 Prozent geben“, hatte Christa Reschke bezogen auf ihr wichtigstes Ehrenamt einmal gesagt. Und das tat sie – mit Herz und Seele. Am Sonntag ist Isernhagen H.B.s langjährige Ortsbürgermeisterin im Alter von 84 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Zehn Jahre lang wirkte sie als Ortsbürgermeisterin: Zehn Jahre für die CDU im Rat der Gemeinde, sogar 15 Jahre im Ortsrat der Hohenhorster Bauerschaft, davon zehn Jahre als Ortsbürgermeisterin: Reschke hat viele Entwicklungen mitgestaltet, bis sie 2016 in den politischen Ruhestand ging – gerade in ihrem Dorf. Die Einwohnerzahl wuchs mit dem Baugebiet Haselhöfer Vorfeld, für das neue Feuerwehrhaus wurden die Weichen gestellt, der kleine NP- wich dem großen Edeka-Markt. „Vom Plan für den Edeka war sie anfangs nicht begeistert“, erinnert sich ihr Nachfolger Simon Müller. Verwundern konnte das nicht, musste für den Supermarkt doch die Begegnungsstätte, das Landrat-Müller-Haus, weichen. Den Treff nutzten besonders viele Ältere mit ihren Vereinen und Chören. Und für die Senioren im Ort hatte sich Reschke schon immer starkgemacht. Doch sie sah ein, dass der größere Markt auch den Älteren Vorteile bringen würde, und für den Dorftreff fand sich auch eine Lösung. Ihre Skepsis wich einer konstruktiven Mitarbeit. Besuche zu Geburtstagen und Ehejubiläen waren der Ortsbürgermeisterin nicht lästige Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit. Im Vorstand des Sozialverbandes war sie sehr aktiv, setzte sich auch bei der Arbeiterwohlfahrt und beim DRK für die Belange Älterer ein. Im Dorf gab es ohnehin kaum einen Verein, in dem Reschke nicht Mitglied war. Ein Kirchturmdenken ist in den Isernhagener Bauerschaften bis heute weit verbreitet – sie lebte es, im positiven Sinne. Christa Reschke: „Das hier ist mein Ort“: Sie hatte einmal geschwärmt: „Die Menschen in unserem Dorf sind etwas Besonderes.“ Und als Ortsbürgermeisterin fange man die Sorgen und Nöte der Bürger auf, beschrieb sie das Selbstverständnis ihres Amtes. Dies habe sie aber nie als nervig empfunden, sondern als Zeichen, dass die Leute ihr vertrauten und dass sie sich kümmere. Reschke lebte ein respektvolles Miteinander vor. Ihr Umgang mit der Gemeindeverwaltung war – für Kommunalpolitiker nicht selbstverständlich – von professioneller Sachlichkeit geprägt. Als wunderschön, traumhaft und wertvoll empfand Reschke die Landschaft rund um Isernhagen H.B. „Das hier ist mein Ort“, sagte sie, dabei war sie selbst in Hannover geboren worden. Eine bessere Bustaktung für H.B. am Wochenende, das blieb ihr ein unerfülltes Anliegen. Ebenso der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs, der auch heute noch auf sich warten lässt. Auf mehr Zeit für ihren Garten hatte sich Reschke nach ihrem Ausscheiden aus der Politik 2016 gefreut. Es wurden nur knapp vier Jahre. Lesen Sie auch: Isernhagen: Neues Feuerwehrhaus in H.B. eingeweiht Isernhagen H.B.: Einkaufsmarkt soll im Herbst öffnen L 381: Baustelle sorgt für Nadelöhr auf der Burgwedeler Straße Von Frank Walter

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