Isernhagen: Wohnbauland in Kirchhorst: Ortsrat lässt Öffentlichkeit außen vor

Die geplante Siedlungsentwicklung auf der Freifläche an der Steller Straße gegenüber dem Edeka-Markt in Kirchhorst hat auch weiterhin Aufregerpotenzial. Für Mittwochabend, 28. August, hat der Ortsrat Regionsabgeordnete zu einem Gespräch nach Kirchhorst eingeladen. Dass die Öffentlichkeit bei dieser Ortsratssitzung ausnahmsweise komplett außen vor bleibt, kommt in den Reihen der Kritiker der Siedlungsentwicklung nicht gut an. Kritik an großflächiger Wohnbauland-Ausweisung: Mit dem Rückenwind von rund 500 Unterzeichnern einer entsprechenden Petition setzt sich die „Interessengemeinschaft Freiraumerhaltung Kirchhorst“ seit Monaten gegen den Lückenschluss zwischen Kirchhorst und Stelle ein. Was der Ortsrat für Mittwochabend plant, klingt da für manch einen aus diesem Kreise nach „Mauschelei“. Man verstehe nicht, warum die Politiker hinter verschlossenen Türen reden wollten und zweifele an, ob dies laut Niedersächsischem Kommunalverfassungsgesetz in diesem Fall zulässig ist. „Wir haben uns an die Kommunalaufsicht gewandt. Mal gucken, was von dort kommt“, so ein Mitglied der Interessengemeinschaft. Löffler: „Das ist unser gutes Recht“: Kirchhorsts Ortsbürgermeister Herbert Löffler kann derartige Kritik nicht nachvollziehen. „Bestimmte Angelegenheiten sind nun einmal nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.“ Man wolle als Ortsrat in seiner Eigenständigkeit mit Regionsabgeordneten über die Lücke zwischen Kirchhorst und Stelle sprechen, wie man es in der vergangenen Sitzung im Juli beschlossen habe. „Und das ist auch unser gutes Recht“. Die Interessengemeinschaft der Kritiker habe ihrerseits ja auch bei der Regionsverwaltung vorgesprochen und dort ihre Bedenken geäußert, erinnert Löffler. Insgesamt ärgert den Ortsbürgermeister die anhaltende Kritik an dem geplanten Lückenschluss. Manch einer der Gegner wolle augenscheinlich „einfach alles verhindern“, statt den Ratsbeschluss zur Wohnbauland-Entwicklung endlich zu akzeptieren. „Stattdessen würde ich mir konstruktive Vorschläge erhoffen, was dort hinkommen soll.“ Wer dem Vorhaben dennoch ablehnend gegenüber stehe, könne dies später im Verfahren ja auch kundtun, wenn die Beteiligung der Öffentlichkeit anstehe. „Und man kann auch zu den Arbeitskreis-Sitzungen zur Dorfentwicklung kommen.“ Gemeinde muss Pläne konkretisieren: Auf Verwaltungsebene geht die Arbeit unterdessen weiter. Die Gemeinde Isernhagen hatte im Sommer 2017 die Herausnahme von rund 12,12 Hektar Fläche an der Steller Straße aus der Freiraumsicherung des Regionalen Raumordnungsprogramms beantragt. Die Begründung dafür hatte der Regionsverwaltung allerdings nicht gereicht. Die Frage, welche Informationen für eine politische Entscheidung auf Regionsebene noch fehlen, hatte sich die Gemeinde in einem Gespräch vor einigen Wochen beantworten lassen. Nach einer vertraulichen Information aus dem Rathaus soll die Gemeinde die Flächen für Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser, den Grünpuffer und die Gemeinbedarfsflächen abbilden, allerdings nicht „parzellenscharf“. Ergänzt werden soll noch die Zahl der zu erwartenden Wohneinheiten. Um dem Regionsausschuss diese Infos möglichst in seiner November-Sitzung vorlegen zu können, sollen der Ortsrat Kirchhorst sowie der Planungs- und Bauausschuss sich damit im September befassen. Das könnte Sie auch interessieren: Bauland-Gegner wollen Freiraum erhalten Siedlungsentwicklung in Kirchhorst: Region fordert weitere Informationen Von Frank Walter

Isernhagen - Wohnbauland in Kirchhorst: Ortsrat lässt Öffentlichkeit außen vor