Neujahrsempfang Isernhagen: Gewerbetreibende sprechen über Klimawandel

Aktueller hätte das Thema beim Neujahrsempfang für Gewerbetreibende der Gemeinde Isernhagen nicht sein können. Zu den „Herausforderungen der Isernhagener Wirtschaft in Zeiten des Klimawandels“ gab es daher am Dienstagabend gleich zwei Impulsvorträge. Darin informierten Christian Bebeck von der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Frank-Peter Ahlers von der Handwerkskammer Hannover unter anderem über mögliche Klimaschutzmaßnahmen und anstehende Veränderungen. Isernhagen setzt auf Klimaschutz: Dass die Gemeinde Isernhagen sich bereits um den Klimaschutz kümmert, machte Bürgermeister Arpad Bogya gleich zu Beginn des Empfangs deutlich. Besonders hob er dabei die ökologische Energieversorgung des Schulcampus’ hervor. „Das ist so gesehen unsere Versuchsstelle“, sagte der Bürgermeister. Zurzeit setzt die Gemeinde dort in Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft (Aha) und der Klimaschutzagentur der Region Hannover auf das Modellprojekt „Wärme2go“. Eine Elektro-Zugmaschine bringt dabei bislang ungenutzte Abwärme in Containern von der Deponie in Hannover-Lahe zum Schulzentrum nach Altwarmbüchen. „Einen Energieverlust gibt es mit dieser Methode kaum.“ Neben der Energieversorgung kümmert sich die Gemeinde aber noch um weitere Bereiche. „Der Trend geht immer mehr zum Dienstfahrrad. Aber ohne ein gutes Radverkehrskonzept ist dies schwer“, betonte Bogya. Ein Konzept für die gesamte Gemeinde ist mittlerweile fertiggestellt, Anfang Februar wird es öffentlich vorgestellt. Doch auch für den Trend zum E-Auto ist die Gemeinde vorbereitet, es gibt schon einige öffentliche Stromtankstellen. „Ich bin aber davon überzeugt, dass der E-Strom nur eine Brücke ist und die Zukunft beim Wasserstoff liegt“, so Bogya. Gewerbetreibende können etwas für das Klima tun: Dass auch Betriebe selbst etwas tun können, zeigte Frank-Peter Ahlers von der Handwerkskammer Hannover in seinem Vortrag anhand dreier Unternehmen aus dem Kammerbezirk auf. Diese setzen dabei unter anderem auf E-Autos, Fotovoltaik-Anlagen und Stromspeicher. „Ein Betrieb hat den gesamten Arbeitsprozess einmal durchgespielt, sodass der Energieverbrauch so gering wie möglich gehalten wird und unnötige Arbeitszeit wegfällt“, erläuterte Ahlers. Wichtig sei nach Ansicht von Christian Bebeck von der IHK dabei aber vor allem eines: „Man muss immer auf die Effizienz achten. Durch den Klimawandel kommen massive Veränderungen – auch in finanzieller Hinsicht – auf einen zu. Da kommt keiner drum herum.“ Gewerbetreibende wollen sich austauschen: In der anschließenden Podiumsdiskussion nutzten die Gewerbetreibenden die Gelegenheit, sich mit ihren Fragen und Anregungen an die beiden Gastredner sowie Bürgermeister Bogya zu wenden. Großes Interesse hatten die Gäste daran, wie sie mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen umgehen sollen. Wie könne er damit umgehen, wenn ein Mitarbeiter sich ein E-Auto kaufe und nach einer Ladestation auf dem Firmengelände frage, wollte einer der Anwesenden wissen. „Ich kann nur empfehlen, in Gesprächen auszuloten, wie das Interesse bei den Mitarbeitern ist und dann mit einem Energieversorger zu sprechen“, entgegnete Bebeck. Dies sah auch Bogya so und ergänzte: „Unternehmen müssen bei Bedarf eine Ladestation bei sich haben. Wir können uns nur des öffentlichen Bereiches annehmen.“ Auf Anregung eines Besuchers will sich die Gemeinde zudem um einen Unternehmer-Energie-Stammtisch kümmern, an dem sich die Gewerbetreibenden austauschen können. „Ich bin immer dankbar, wenn wir neue Anregungen kriegen“, betonte Bogya. Lesen Sie auch: So war der Neujahrsempfang im vergangenen Jahr Rat verabschiedet Haushalt für 2020 Das tut die Gemeinde Isernhagen für den Klimaschutz Tischlerei Helmrich investiert in Klimaschutz und Nachhaltigkeit Planer entwickeln Zukunftsnetz für Radfahrer Von Lisa Otto

Isernhagen - Klimawandel: Gewerbetreibende diskutieren über Anforderungen