Laatzens Politiker tagen wieder – und streiten sich um Rethener Park

Die Premiere nach der Corona-Pause ist geglückt: Als erstes politisches Gremium in Laatzen hat der Ortsrat Rethen am Dienstagabend wieder getagt. Seit dem 12. März hatten Rat und Ortsräte ihre öffentlichen Sitzungen ausgesetzt. Trotz der Abstandsregelungen und Vorsichtsmaßnahmen verlief die Sitzung fast so wie in normalen Zeiten – einschließlich des politischen Streits zwischen den Parteien. Kurz vor Beginn um 18 Uhr versammelten sich die Ortsratsmitglieder und die Zuhörer auf dem Schulhof der Grundschule Rethen – schließlich wollte man sich aus Sicherheitsgründen nur so kurz wie möglich im Inneren aufhalten. Ortsratsbetreuer Matthias Brinkmann zählte die Besucher durch, bis klar war: Alle durften die Aula betreten. Obgleich es im Vorfeld noch hieß, die Grenze liege bei zehn, wurden am Ende elf hineingelassen. „Können Sie bitte lauter sprechen“: Dass die Sitzung unter Corona-Bedingungen anders würde, ließen schon die Abstände von zwei Metern für die Kommunalpolitiker erahnen. Reichte CDU-Fraktionschefin Elke Heinrich anfangs noch ein per Tuch desinfiziertes Mikrofon weiter, verlegten sich die Teilnehmer bald darauf, ohne Verstärkung zu sprechen, was das Verständnis mit fortschreitender Zeit erschwerte. „Können Sie bitte lauter sprechen“, war ein häufiger Zwischenruf. Im Übrigen verlief der Abend so, wie man es vom Rethener Ortsrat kennt: hitzig. Das lag vor allem am Dauerthema Rethener Park. Seit Jahren wünscht sich der Ortsrat dessen Aufwertung, über den Weg dahin sind sich SPD und Grüne auf der einen und CDU/FDP auf der anderen Seite jedoch uneins. Nachdem die ursprüngliche Idee eines – kostengünstigen – studentischen Projekts gescheitert war, wiederholten SPD und Grüne ihren Antrag, die Verwaltung mit einem Konzept für den Park zu beauftragen. Dies wäre jedoch wohl mit höheren Kosten verbunden. Rot-Grün: Verwaltung soll Parkkonzept erarbeiten: „Der Park steht im Wesentlichen unter Denkmalschutz, die tatsächlichen Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt. Wir sollten uns deshalb ein Konzept sparen und das umsetzen, was wir sowieso wollen: Licht, Wasser, Strom“, sagt Peter Friedsch (CDU) in Anspielung auf den Wunsch nach einer Parkbeleuchtung sowie Wasser- und Stromanschlüssen für Veranstaltungen. Rita Heitsch (SPD) sieht dies anders: „Das Kleingekleckere bringt uns nicht weiter. Ich würde mir wünschen, dass eine Firma eine Bürgerbeteiligung macht und daraus ein Konzept erarbeitet.“ Friedsch sieht in einem solchen Auftrag einen „Blankoscheck“, der mit ungewissen Kosten verbunden wäre. Am Ende setzten sich SPD und Grüne mit ihrer Stimmenmehrheit durch. Ärger um Kritik an Rethen Rockt: Für Missstimmung sorgte eine Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden des Vereins Rethen Rockt, Holger Schreiber, und SPD-Mitgliedern. Schreiber regte sich über einen offenen Brief der früheren SPD-Ratsfrau Mario Bode-Pletsch auf der Internetseite von Rethens SPD-Fraktionschef Heiko Schönemann auf. Sie kritisiert darin die Ankündigung des Vereins, ein Konzept für den Rethener Park zu erarbeiten. „Endlich Bürger, die das besser können als irgendein Planer“, schreibt Bode-Pletsch ironisch und erinnert unter anderem daran, dass sich SPD und Ortsrat schon seit 2007 darum bemühen, den Park bürgerfreundlicher zu gestalten. Schreiber wollte wissen, inwieweit der Ortsrat diese Kritik teilt. Ortsbürgermeister Ernesto Nebot verneinte das: „Dies ist die Meinung einer einzelnen Person.“ Lesen Sie auch: Ortsrat lehnt mehr Licht im Rethener Park ab Studenten sollen Ideen für den Rethener Park entwickeln Laatzens jüngster Verein Rethen Rockt wächst – und plant Neues Rethener geben ihrem Park schlechte Noten Von Johannes Dorndorf

Laatzen - Laatzens Politiker tagen wieder – und streiten um Rethener Park