Am Silbersee ist am Nachmittag alles ruhig, die Parkplätze sind nur zu einem kleinen Teil belegt. „Alles super, Familien und Eiswagen, hier ist nichts los“, stellt Polizeihauptkommissar Thomas Mews fest. Er fährt im Einsatzwagen mit Kollegen die zum Feiern erfahrungsgemäß beliebten Ausflugsziele an. Doch in diesem Jahr ist alles anders. In Langenhagen und Isernhagen, auch in Neustadt und Wunstorf können sich die eingesetzten Polizeibeamten auf eine Allgemeinverfügung berufen, die die Kommunen gemeinsam mit der Polizei präventiv erlassen haben.
So gilt an dem Tag in Langenhagen ganz konkret: kein harter Alkohol, Musik nur ohne Verstärker. „Bier ist erlaubt. Harte Alkoholika können wir sicherstellen und ein Ordnungsgeld um 50 Euro einziehen“, erläutern die Polizeibeamten vor Ort auch jedem, der es wissen will. Insgesamt 28 Polizeibeamte plus vier zu Pferde waren ab morgens von der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Burgdorf unterwegs.
Nachmittags fällt eine größere Gruppe auf mit lauter Musik, nahe am Hufeisensee im Wietzepark auf Langenhagener Gebiet. Polizeihauptkommissar Jörg Rischbieter auf Pferd „Eisenherz“ und Polizeikommissarin Nina Thieme auf „Idefix“ setzen sich in Bewegung, um die jungen Leute auf die Grenzen für ihre Feierlaune aufmerksam zu machen. Nur wenig später gibt es am Hufeisensee eine Schlägerei; die Polizeibeamten haben es mit einem schwer alkoholisierten 17-Jährigen zu tun.
Fast zeitgleich hören die eingesetzten Beamten über Funk, dass in Wedemark-Meitze ein 19-Jähriger nach einer körperlichen Auseinandersetzung Widerstand gegen die Beamten geleistet hat und in Gewahrsam genommen wird - mit 1,91 Promille.
Deutliche Präsenz werde sie zeigen, hatte die Polizei zum Vatertag angekündigt, um Feiertagsausflüglern und vor allem Familien in den bevorzugten Erholungsgebieten einen von Angetrunkenen ungestörten Tag zu ermöglichen und gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen.
„Es sind deutlich weniger Leute mit Bollerwagen unterwegs bis jetzt“, resümiert Mews am Nachmittag. Aber die Einsatzkräfte bleiben wachsam. „Wir beobachten auch, ob es die Leute vielleicht zum Waldsee zieht in Krähenwinkel. Dort gilt die Verfügung nicht“, verdeutlicht Polizeikommissar Sven Gennburg. Er hat im Einsatzwagen den Laptop vor sich und führt Protokoll etwa über die Identitätsfeststellungen.
Von Meitze ist inzwischen zu hören, dass dort 300 Menschen feiern sollen – nichts gegen das Vorjahr. „Da war Meitze ein Schwerpunkt. Das war irre voll, man konnte den Rasen nicht mehr sehen“, erinnern sich die Beamten. Ihr Fazit: Viele Vatertags-Feierer seien in diesem Jahr vorher durch die Öffentlichkeitsarbeit gut informiert gewesen, was gehe und was nicht.