Feuerwehr Hämelerwald: Rettungsprofis auf der Autobahn

2019 ist für die Feuerwehr in Hämelerwald ein recht ruhiges Jahr gewesen. Es gab zwar die Feierlichkeiten zum 85-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr und zum 50-jährigen der Jugendfeuerwehr, in die die Mitglieder viel Arbeit steckten. Doch Einsätze mussten die Retter nur relativ wenige absolvieren. Trotzdem kamen sage und schreibe 27.457 Dienststunden innerhalb von zwölf Monaten zusammen. Darunter entfielen 1441 auf die Einsätze, 4864 auf die Ausbildung und 1191 auf Seminare und Lehrgänge. Diese Zahlen nannte Ortsbrandmeister Christian-Roger Fechner bei der Jahresversammlung der Feuerwehr. Er betonte auch, dass eine gute Ausbildung für die 74 Aktiven besonders wichtig sei. Denn wegen der Lage Hämelerwalds gebe es verhältnismäßig häufig Einsätze auf der Autobahn 2. „Rund 30 Prozent aller Einsätze sind dort“, sagte Fechner und betonte, dass man den Übungsdienst auf diese Anforderungen eingestellt habe. Dabei sei es 2019 auf der Autobahn aber noch verhältnismäßig ruhig zugegangen. „Da hat man gemerkt, dass es zwischen Lehrte und Peine keine große Baustelle gab“, sagte Fechner. Fehlende Rettungsgasse kostet Zeit bei schwerem Unfall: Zu exakt 54 Einsätzen mussten die Hämelerwalder in den vergangenen zwölf Monaten ausrücken. Darunter waren 31 Hilfeleistungen, 19 Brände und vier Brandsicherheitswachen. Bereits am 2. Januar gab es einen Autounfall zwischen Sievershausen und Schwüblingsen. Die Einsatzkräfte mussten das Fahrzeug stabilisieren und eine einklemmte Person mittels hydraulischem Gerät aus dem Auto befreien. Am 15. Februar hieß es dann „Unfall auf der A 2“. Ein Kleintransporter war kurz vor der Anschlussstelle Lehrte-Ost auf einen Lastwagen aufgefahren. Der eingeklemmte Fahrer des Transporters konnte nur noch tot geborgen werden. Zusätzlich zu auslaufendem Kraftstoff hatten die Feuerwehrleute bei diesem Einsatz auch noch mit uneinsichtigen Autofahrern zu tun: Weil diese keine Rettungsgasse gebildet hatten, gestaltete sich die Anfahrt zur Unfallstelle schwierig. Bereits drei Tage später gab es einen Unfall auf der Autobahn, diesmal mit fünf Autos, acht Verletzten und einer Einsatzstelle, die sich über alle Fahrbahnen erstreckte. „Wir hoffen sehr, dass es durch die massiven Aufklärungskampagnen der Medien und die erhöhten Strafen zu einer Verbesserung kommt und Rettungsgassen zukünftig gebildet werden“, sagte Fechner hoffnungsvoll. Persönlicher Dank berührt die Feuerwehrleute: Einer der ganz besonderen Einsätze war nach Ansicht des Ortsbrandmeisters aber ein Verkehrsunfall auf der Kreisstraße 125 bei Sievershausen Richtung Schwüblingsen. Eine junge Frau war dort mit ihrem Auto frontal gegen einen Baum geprallt und hatte schwere Verletzungen im Hüft- und Beinbereich davongetragen. Nach ihrer Genesung bedankte sie sich bei den Einsatzkräften persönlich, übergab den jeweiligen Ortsbrandmeistern ein Schreiben und eine Spende. „Es ist selten, dass wir so einen persönlichen Dank erhalten, umso mehr freuen wir uns darüber“, sagte Fechner. Das Schreiben der jungen Frau hängt in der Fahrzeughalle nun am schwarzen Brett. Während der Jahresversammlung der Hämelerwalder Ortsfeuerwehr hat es auch eine große Anzahl von Ehrungen und Beförderungen gegeben. Eine Übersicht: Jan-Hendrik Ehrenberg bekam das Niedersächsische Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft, Jörg Rötsch und Kai Klages die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes für 40-jährige, Joachim Schmidt für 50-jährige Mitgliedschaft. Ehrennadeln für zehnjährige Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung erhielten Pia Dörwald und Niklas Hoffrichter. Joachim Schmidt, Jugendwart, langjähriger Gruppenführer und Gruppenführer der Altersgruppe, erhielt die Ehrennadel der Ortsfeuerwehr. Seit 25 Jahren passive Mitglieder sind Nadine Kaiser, Andre Klawun, Andreas Oschem, seit 40 Jahren Marga Balke, Heinz Brüdersdorf, Gerd Dormeyer, Karin Fechner, Rüdiger Graetsch, Rolf Grove, Edda Kerkmann, Detlef Koth, Ernst Miglitsch, Angelika Riedel, Marianne Sander und Erhardt Wendt. Seit 50 Jahren unterstützen Bärbel Behrends und Jutta Mazurek die Ortsfeuerwehr. Befördert wurden Maya Bode, Beate Lahmann, Tobias Günther und Torben Günther zu Feuerwehrmännern und -frauen. Manuel Knappe, Yannik Blanke, Michel Oschem und Michael Bökelmann dürfen sich nun Oberfeuerwehrmann nennen. Hauptfeuerwehrleute sind Niklas Hoffrichter, Rayk Arndt, Bastian Lüddeke-Koch und Marvin Völger. Lesen Sie auch: So hat die Hämelerwalder Feuerwehr im Jahr 2019 gefeiert Mann stirbt bei Hämelerwald Gefahrgut-Unfall: Nach mehr als zwei Tagen ist die A2 wieder frei Welche Stoffe dürfen im LKW transportiert werden? Von Sandra Köhler

Lehrte - Feuerwehr Hämelerwald: 30 Prozent der Einsätze sind auf der Autobahn