Lehrte: Jahresversammlung bei der Feuerwehr Steinwedel

Ortsbrandmeister Kai Böttcher hat in der Jahresversammlung der Steinwedeler Feuerwehr kritische Töne finden müssen. Das Gerätehaus sei in einem schlechten Zustand und biete unter anderem zu wenig Platz für Mannschaft, Fahrzeuge und Geräte. Und weil Steinwedel schon lange kein Neubaugebiet habe, seien schon einige aktive Feuerwehrleute aus der Ortschaft fortgezogen. Der Ortsrat müsse daher mehr Druck für das geplante Baugebiet an der Straße Am Ortfelde machen, forderte Böttcher. Den Zustand des Feuerwehrhauses schilderte der Ortsbrandmeister als wenig zufriedenstellend. Schon bei einer Begehung vor zwei Jahren hätten Fachleute der Feuerwehrunfallkasse festgestellt, dass die Fahrzeughalle zu klein ist. Auch die Duschen sind in einem schlechten Zustand. Getrennte Umkleiden für Männer und Frauen gibt es nicht. Ein Anbau an das Gerätehaus sei nicht möglich, betonte Böttcher: „Aber mit der Stadt Lehrte laufen Gespräche, um die Situation zu verbessern.“ Böttcher nannte bei der Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus, zu der 68 Besucher gekommen waren, auch die Zahl von 51 Einsätzen innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Besonders im Gedächtnis sei dabei jener Einsatz aus dem Januar geblieben, als an der Dorfstraße ein Bauernhaus brannte. Dabei erlitt ein 84-Jähriger, Alterskamerad der Steinwedeler Ortsfeuerwehr, eine schwere Rauchvergiftung, an der er später verstarb. Der damals 50-jährige Sohn hatte den Vater noch aus dem Gebäude geholt, nachdem dieser im Flur zusammengebrochen war. Tierischer Einsatz für einen Foxterrier: Böttcher erinnerte auch an einen tierischen Einsatz – die Rettung des Foxterriers Bärchen aus einem Geröllhaufen an einer Recyclinganlage östlich Steinwedels. Dreieinhalb Stunden sowie die Hilfe des Technischen Hilfswerks habe man gebraucht, um den Hund aus seiner misslichen Lage zu befreien. 38 aktive Brandbekämpfer sind derzeit in der Steinwedeler Feuerwehr tätig. Gemeinsam mit der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie der Altersabteilung leisteten sie im abgelaufenen Jahr 8035 Arbeitsstunden. Die Personalsituation bei den Aktiven habe man zwar stabil halten können. Doch das werde zunehmend schwieriger, sagte Böttcher. Denn allein in den vergangenen drei Jahren seien fünf Feuerwehrleute aus Steinwedel fortgezogen, weil sie im Dorf keinen Bauplatz gefunden hätten. „Jeder Wegzug ist ein Austritt, der uns weh tut“, meinte Böttcher: „Das trifft uns als kleine Ortsfeuerwehr besonders hart.“ Beförderungen bei der Steinwedeler Ortsfeuerwehr: Während der Jahresversammlung der Steinwedeler Ortsfeuerwehr gab es auch Beförderungen. Oliver Wrede, Maik Thiemeroth und Sebastian Peter sind nun Feuerwehrmänner, Kerstin Grosse Feuerwehrfrau. Den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann erhielten Silas Wehrmann, Jonas Grosse und Arndt Lahmann. Hauptfeuerwehrmann darf sich nun Adriana Fraterrigo nennen, Erster Hauptfeuerwehrmann ist André Lück. Zum Hauptlöschmeister wurden Stefan Ringel und Felix Ranft ernannt. Lesen Sie auch: Als im Januar 2019 in Steinwedel ein Bauernhaus brannte So war die Rettungsaktion für den Foxterrier Bärchen Von Achim Gückel

Lehrte - Steinwedels Feuerwehr klagt über schlechten Zustand des Gerätehauses