Lehrte: Kammerorchester Kirchrode spielt in St. Petri in Steinwedel

Wenn das Kammerorchester Kirchrode am Sonnabend, 25. Januar, in der Kirche St. Petri in Steinwedel vorbeischaut, hat es Musikstücke im Gepäck, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Nicht weniger als zweieinhalb Jahrhunderte umfasst das Programm des Konzerts, das um 17 Uhr beginnt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Barock und der Musik des 20. Jahrhunderts, sodass den Besuchern ein abwechslungsreicher musikalischer Abend bevorsteht. Das Kammerorchester Kirchrode ist kein professionelles Ensemble, sondern das, was man ein ambitioniertes Amateurorchester nennt. Dabei ist der Begriff Amateur in seinem althergebrachten Wortsinn zu verstehen, denn er bezeichnet Menschen, die etwas aus Liebhaberei tun. Seit 1994 widmen sich 25 Streicher in ihrer Freizeit der Literatur aus allen Epochen der Musikgeschichte. Am Pult hat seit 2011 Martin Hurek die Leitung. Der Lehrer an der Goetheschule Hannover ist studierter Chor- und Ensembleleiter. Zwei Giganten des Barock: Den Auftakt machen am Sonnabend mit Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach zwei Giganten des Barock. Händel steht am Beginn des Konzerts, und wenn man den Begriff „Wassermusik“ hört, haben viele die berühmten Suiten mit den HWV-Nummern 348, 349 und 350 im Ohr. Weniger bekannt ist die Suite D-Dur mit der Ordnungsnummer 341, die ebenfalls auf die Wassermusik zurückgeht. Sie erklingt am Sonnabend in Steinwedel. Den Solopart übernimmt der Trompeter Justin Haarstick. Ebenfalls ein Solistenstück steht danach auf dem Programm. Das Kammerorchester hat Bachs Violinkonzert a-moll BWV 1041 im Gepäck. Zwar ist das Stück dreisätzig, wie es sich für ein Solokonzert gehört. Allerdings sind Barockkonzerte noch weit von den ausgiebigen Solopartien klassischer und romantischer Konzerte entfernt. Bei Bach hat die Violine einige kleinere Soloauftritte. Barockkonzerte sind aber deutlich orchesterorientierter als beispielsweise bei Beethoven und Brahms. Thematischer Sprung über 200 Jahre: Vom 18. Jahrhundert springen die Kirchröder in der zweiten Hälfte rund 200 Jahre nach vorn. Benjamin Brittens „Simple Symphony“ wurde 1934 uraufgeführt. Der Brite hat in dieser „Einfachen Sinfonie“ acht Themen verarbeitet, die er in seinen Teenagerjahren rund zehn Jahre zuvor für Klavier komponiert hatte. Den Abschluss macht mit „Fratres“ des Esten Arvo Pärt ein Klassiker der Neuen Musik. Ursprünglich für Streichquintett geschrieben, ist heute die Version für Streichorchester und Schlagwerk, die die Kirchröder mitbringen, die bekannteste. Die auf mathematischen Regeln beruhende Komposition scheint auf den ersten Blick einfach, manchen sogar langweilig. Bei genauem Zuhören wird man allerdings zunehmend in den Bann dieser Komposition gezogen. Das Kammerorchester Kirchrode spielt am Sonnabend, 25. Januar, in der Kirche St. Petri in Steinwedel. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Lesen Sie auch: St.-Petri-Gemeinde pflanzt Naturhecke Händel-Musik und Gedichte im Allegrischen Garten Von Michael Schütz

Lehrte - Kammerorchester Kirchrode spielt in St. Petri