Sprecher der Stadtwerke nennen das Vorgehen der Werber „aggressiv“, „lästig“ und „gefährlich“. Auf die Aktivitäten aufmerksam wurden die Stadtwerke durch Anrufe von eigenen Kunden. Diese gaben an, vermeintliche Außendienstmitarbeiter hätten versucht, sie an der Haustür zum Abschluss neuer Strom- und Gasverträge zu überreden und sich dabei auf die Stadtwerke bezogen. Erst auf Nachfrage hätten die Werber angegeben, sie seien für lekker Energie im Einsatz. Nach Einschätzung der Stadtwerke sind dies „bedenkliche Geschäftspraktiken“, zumal einige Anrufer von einem sehr aggressiven Auftreten der Werber gesprochen hätten.
Die Unbekannten hätten mit einem sehr günstigen Arbeitspreis für Strom geworben, der 1,77 Cent pro Kilowattstunde unter jenem der Stadtwerke liege, heißt es. Der Grundpreis, welcher in den Verkaufsgesprächen verschwiegen werde, liege jedoch mit 22,03 Euro pro Monat deutlich über jenem der Lehrter Stadtwerke. Die Differenz beim Grundpreis betrage pro Jahr etwa 170 Euro. Für einen Durchschnittshaushalt blieben unter dem Strich etwa 120 Euro Mehrkosten für den Strom pro Jahr, rechnet Stadtwerke-Vertriebsleiter Björn Rust vor.
Die Stadtwerke raten dazu, sich von Werbern an der Haustür, die den Anschein erwecken, von den Stadtwerken zu kommen, unbedingt einen Ausweis zeigen zu lassen. Generell sollten an der Haustür keine Unterschriften unter Verträge gesetzt und auch keine persönlichen Daten oder Daten von Zählern genannt werden. Um gegen unlautere Haustürgeschäfte vorzugehen, haben die Stadtwerke jetzt auch kleine Aufkleber angefertigt. Es gibt diese im Servicebüro an der Germaniastraße.