„Da hinten läuft eine“, ruft Heidi Sommer und hüpft unwillkürlich ein Stück beiseite. Die Rattenplage am Erichsberg ist inzwischen für jeden Besucher klar zu erkennen. Auch tagsüber huschen die Nager über die Wiesen oder schwimmen durch den Teich. Die SPD will gegen diese Zustände angehen, am Freitag haben Matthias Rabe, Heidi und Klaus-Peter Sommer im Park die Lage begutachtet.
Rattenköder lagern in gesicherten Boxen
Neben der Brücke steht eine große Box mit Ködern. Ein pinkfarbener Aufkleber warnt vor dem giftigen Inhalt. „Müssen solche Köder nicht noch weiter gesichert werden?“, fragt Klaus-Peter Sommer. Die Box sei ziemlich sicher, wenn man sie in Ruhe lässt, sagt Mark Hayden von der Wunstorfer Firma Kill-Tec, die die Schädlingsbekämpfung übernommen hat. Hinter dem Einstiegsloch der schweren Metallbox befinde sich ein verwinkelter Aufbau, damit weder spielende Kinder noch Igel, Hunde oder Hauskatzen die Köder erreichen können.
Müll und Fäkalien locken Ungeziefer an
Doch der Gifteinsatz allein reicht nicht aus, meint der Fachmann ebenso wie die Politiker: Volle Mülleimer, Unrat und Fäkalien in den Büschen – all das bedeutet reichlich Futter für die Ratten. „Wir wollen nachfragen, wie oft die Mülleimer geleert werden“, sagt Sommer. Ein erstes Gespräch mit Leuten, die sich regelmäßig im Park aufhalten, haben die Sozialdemokraten schon geführt. Karl-Heinz Hollmann etwa kann etliche Löcher zeigen, in denen die Nager regelmäßig verschwinden. „Die sind uns auch schon über die Füße gelaufen, als wir da auf der Bank am Teich saßen“, sagt Hollmann.
Toiletten sollen ausgeschildert werden
Er nutze bei längeren Aufenthalten die Toilette im nahen Parkhaus, sagt Hollmann. Offenbar tun das aber nicht alle Parkbesucher. Zwischen den Büschen finden sich etliche zerknüllte Taschentücher, die auf anderes hinweisen. Die Politiker wollen dafür sorgen, dass Hinweisschilder für die nahen öffentlichen Toiletten aufgestellt werden. „Im Posthof gibt es auch noch eine Toilette, vielleicht kann die Stadt diese noch mieten“, meint Sommer. Und die Schilder, die davon abraten, die Enten zu füttern, sollten niedriger hängen, damit man sie auch lesen könne.
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Von Kathrin Götze