Seelze: CDU sorgt sich um Verkehrsbelastung in Letter

Die CDU verlangt neue Anstrengungen zur Verbesserung der Verkehrssituation in Letter. „Als wir das letzte Mal im Rat darüber diskutiert haben, ging es um eine Asphaltdecke für 500 Euro für einen Schulhof“, erinnert der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Willms. Dies sei vor fünf bis sieben Jahren gewesen. Seitdem habe sich die Verkehrsbelastung für Letter so vergrößert, dass das Verkehrssystem zum Erliegen komme, sagt Willms. „Wir machen uns große Sorgen um die Verkehrssituation in Letter“, ergänzt der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gerold Papsch, der auch Mitglied der Ratsfraktion ist. Verkehr in Letter soll Schwerpunktthema sein: Letter müsse von der Kommunalpolitik deshalb in den nächsten Jahren in den Fokus genommen werden, fordert Papsch. „Die Situation ist unerträglich, das geht so nicht mehr weiter.“ Die Verkehrslage in dem Stadtteil müsse ein Arbeitsschwerpunkt werden. Papsch betont, dass in den vergangenen Jahren alle Bemühungen um eine Umgehungsstraße oder auch eine Stadtbahnverlängerung nicht zum Erfolg geführt hätten. Zuletzt hatte die FDP die Erweiterung der Klappenburgbrücke gefordert. Und vor einem Jahr hatte die CDU eine Neuauflage des sogenannten Leinesprungs sowie diverse kleinere Baumaßnahmen wie eine zweite Abbiegespur an der Autobahnabfahrt Wunstorf-Luthe ins Gespräch gebracht. Ebenfalls vor einem Jahr hatten sich die Grünen gegen eine Verkehrsbelastung Seelzes durch das Projekt Wasserstadt in Limmer ausgesprochen. Passiert sei letztlich nichts, räumt Papsch ein. Radwege nach Hannover sollen verbessert werden: Nachdem die großen Entwürfe für eine Verbesserung der Lage nicht vorankommen, schlägt Willms jetzt kleinere Schritte vor. „Wir sollten die E-Mobilität stärker in unsere Überlegungen einbinden.“ Er sei überzeugt, dass Elektro-Kleinfahrzeuge boomen werden. Letter sei gut an Hannover angebunden. Würden die Schotterwege in der Leinemasch vernünftig ausgebaut, und auch brauchbare Wege nach Gümmer und Dedensen geschaffen, könnten diese gut von E-Bikes genutzt werden. „Mit einem normalen Fahrrad legen die meisten Menschen vielleicht sieben bis zehn Kilometer für eine Strecke zurück –mit einem Elektro-Fahrrad verdoppelt sich dieser Radius.“ Letter soll nicht jeden Tag im Stau stehen: Willms rechnet vor, dass bis zum Bau einer Umgehungsstraße – wenn dieses Projekt denn erneut in Angriff genommen würde – 25 Jahre vergehen würden. Es müsse jedoch davor schon etwas passieren. Damit Letter nicht jeden Tag im Stau stehe, könnten die Radwege Entlastung bringen. Parallel dazu müsse versucht werden, auch für die südlichen Stadtteile die Verkehrswege auszubauen. „Es geht uns um einen Konsens zwischen allen Verkehrsmitteln“, sagt Papsch. Der Bau neuer Wege für den Fahrradverkehr sei gar nicht so schwierig an der Bahnlinie von Letter nach Hannover, meint Willms. Und es gebe auch gute Chancen, Letter in die Fahrradschnellstrecke zwischen Garbsen und Hannover einzubeziehen. Gleichzeitig könnte dann das Jugendzentrum am Kanal besser angebunden werden. „Dort gibt es noch viel Platz“, sagt Willms. Von Thomas Tschörner

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