Wer ist für Seelzes Schmuddelecken zuständig?

Ein schmaler Fußweg verbindet Seelzes Grand-Couronne-Allee mit der Straße Am Wehrberg. Die Grünfläche in östlicher Richtung grenzt an eine Reihenhaus-Bebauung und weiter nördlich an das Grundstück der Königlichen Kristall-Therme an. Während die eine Fläche mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde und ab und zu von Bauschutt, Verpackungsresten und anderem Müll gereinigt wird, wuchern im tiefer gelegen Teil des Grünstreifens Brombeeren und Brennnesseln. Im Laufe der Zeit hat sich jede Menge Unrat zwischen den Pionierpflanzen gesammelt, was einige Anlieger als störend und schäbig empfinden. Bälle und Gaskartuschen, Gummihandschuhe und Trinkbehältnisse liegen zwischen den Ästen ebenso wie gefüllte Hundekotbeutel. „Der Bauhof kümmert sich um die Flächen. Es wird darauf geachtet, dass der Weg frei geschnitten ist und beispielsweise keine Scherben herumliegen“, teilt die Stadtverwaltung Seelze auf Anfrage mit. In Sachen Müll werden Menschen rücksichtsloser zu: Auch rund um Seelzes ehemaligen Minigolfplatz und auf dem Gelände selbst finden sich zahlreiche Reste von Trinkgelagen und Silvesterknallerei. Selbst im Maschendrahtzaun klemmen noch alte Prospekte und Verpackungsreste. Ein überfüllter Papierkorb auf dem ehemaligen Minigolfplatz zeigt, dass bei einigen Besuchern des umzäunten und stillgelegten Geländes wenigstens gute Absicht herrschte. „Es ist sehr schade, dass Seelzes grüne Lunge so zugemüllt wird“, berichtet eine Anliegerin, die dort regelmäßig mit ihrem Hund spazieren geht. Sie findet es bedauerlich, dass sich andere Nutzer so wenig umweltfreundlich verhalten. „Wer ist eigentlich für die Pflege zuständig?“, fragt sie sich. Wie Seelzes Stadtsprecher Carsten Fricke mitteilte, werden Grünstreifen und Böschung vom städtischen Betriebshof in regelmäßigen Abständen gepflegt. Doch ein Beispiel vom vergangenen Dienstag zeigte auch, dass die Mitarbeiter vorrangig Schäden durch Vandalismus beseitigen müssen. So lag an Letters Lange-Feld-Straße ein rund 150 Quadratmeter großer Scherbenteppich, der vordringlich entsorgt werden musste. „In diesem Fall ist Grünflächenpflege sekundär“, so Stadtsprecher Carsten Fricke, schließlich gehe von Scherben Verletzungsgefahr aus. „Die Leute in den beiden großen Stadtteilen werden rücksichtsloser“, so die Beobachtung eines Betriebshof-Mitarbeiters. Das kostet Zeit, die dann an anderer Stelle leider für die Pflege von Beeten nicht mehr zur Verfügung steht. Aber es gibt auch positive Beispiele, wie die Müllsammel-Aktionen, die von Letters Ortsbürgermeister Rolf Hackbarth jährlich initiiert werden. Durch sie werden die Mitarbeiter des Betriebshofes entlastet und finden dann mehr Zeit, um sich um Straßenbegleitgrün, Grünanlagen und Beete zu kümmern. Lesen Sie auch: Brennender Müll muss gelöscht werden Bauschutt und anderer Müll wurden illegal entsorgt Von Patricia Chadde

Seelze - Wer ist für Seelzes Schmuddelecken zuständig?