Seelze: Vereine wollen größere Sporthallen bei Schulneubauten

Der Arbeitskreis Seelzer Sportvereine wünscht sich größere Sporthallen, die bei den Neubauten der beiden Grundschulen in Harenberg und Seelze-Süd sowie der Erweiterung der Bertolt-Brecht-Gesamtschule realisiert werden sollen. Die Stadtverwaltung hält dies für nicht finanzierbar, weil die Obentrautstadt ihre Schulneubauten mit Krediten finanzieren muss und dafür auf die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden angewiesen ist. Die Verwaltung schlägt vor, einen Vertreter der Sportvereine am Planungsprozess zu beteiligen. Vereine wünschen sich mehr Kapazitäten: Nach dem derzeitigen Planungsstand will die Stadt im Zuge der Grundschul-Neubauten jeweils eine sogenannte Einfeldsporthalle mit den voraussichtlichen Abmessungen von 15 mal 27 mal 5,5 Metern sowie einem Mehrzweckraum errichten. Bei der Erweiterung der Bertolt-Brecht-Gesamtschule ist von einer weiteren Sporteinheit die Rede. Nach Einschätzung der Sportvereine ist dies zu wenig. Der Arbeitskreis empfiehlt für Harenberg eine sogenannte Zweifachhalle mit den Maßen 22 mal 45 mal sieben Meter, die in drei Teile aufgeteilt werden kann. Für Seelze-Süd schlagen die Vereinsvertreter eine sogenannte Eineinhalbfachhalle von 18 mal 36 mal 7 Meter vor, die zweigeteilt werden können soll. An der IGS soll eine Einzelhalle für zusätzliche Kapazitäten sorgen. Hallen sollen ballspielfähig sein: Die Neubauten sollten ballspielfähig sein und mindestens mit zwei Kleinfeldtoren sowie Spielfeldmarkierungen für Handball ausgestattet sein, regen die Vereine an. Dadurch würde die Sportinfrastruktur zukunftsfähig gemacht, was neben dem unstreitigen Nutzen für die Schulen und Bürger auch zu einer Attraktivitätssteigerung für mögliche Neubürger führen könnte. Jeder dritte Seelzer ist Mitglied in einem Sportverein: Arbeitskreis-Vorsitzender Frank Schünke, sein Stellvertreter Wilfried Nickel und Schatzmeister Peter Gebertshan weisen in ihrer Stellungnahme an die Stadt darauf hin, dass jeder dritte Seelzer in einem Sportverein organisiert und aktiv sei. Trotz immer neuer Freizeitaktivitäten blieben die Mitgliederzahlen in den Vereinen konstant. Derzeit stünden in den beiden großen Ortsteilen Letter und Seelze drei größere Sporthallen im Schulzentrum Seelze, am Georg-Büchner-Gymnasium und der Brüder-Grimm-Schule zur Verfügung. Dazu kämen in den Ortsteilen weitere Hallenkapazitäten, etwa in Bürgerhäusern, die jedoch nur für eine eingeschränkte Zahl an Sportarten zugelassen und nutzbar seien. Halle am Rathaus fehlt: Mit dem Neubau des Seelzer Rathauses sei die alte Sporthalle der ehemaligen Grundschule abgerissen worden, bedauert der Arbeitskreis. Damit fehle eine weitere ballsportfähige Sportstätte, zumal die Mehrzweckhalle der Regenbogenschule für Ballsportarten nicht zugelassen sei. Die alte Halle sollte eigentlich durch eine neue ersetzt werden. Dies sei jedoch nicht geschehen. Verwaltung warnt vor finanziellen Konsequenzen: In ihrer Stellungnahme für den Rat, der darüber beschließen soll, betont die Verwaltung, dass zusätzliche Sporthallenkapazitäten über die für den Schulbetrieb notwendigen hinaus aus finanziellen Gründen nicht bereitgestellt werden sollten. „Die Stadt Seelze plant, mit den bereits beschlossenen Kita- und Schulneubauten ein in jeder Hinsicht anspruchsvolles Investitionsprogramm in Höhe von insgesamt rund 200 Millionen Euro in den kommenden Jahren umzusetzen“, heißt es in der Vorlage. Dieses Investitionsprogramm und die damit verbundenen Kredite würden im Hinblick auf die im Jahr 2018 abgeschlossene Stabilisierungsvereinbarung von der Kommunalaufsicht der Region Hannover und dem Innenministerium des Landes sehr kritisch betrachtet und geprüft. Eine Ausweitung der Hallenkapazitäten über das für die Schulen benötigte Maß zöge auch zusätzliche Kosten in noch nicht bekannter Höhe nach sich. Die Verwaltung schlägt vor, einen Vertreter des Arbeitskreises Seelzer Sportvereine an den Planungen der Schulbauten zu beteiligen, um die Interessen der Vereine einzubeziehen. Lesen Sie auch: Karate-Sportler aus Seelze erhalten besonderen Titel Schüler laufen für einen besseren Pausenhof Vereine sind von Hallensperrungen entsetzt Spende ermöglicht Defibrillator für Grundschul-Sporthalle Von Thomas Tschörner

Seelze - Vereine fordern größere Sporthallen bei Schulneubauten