Die Sehnder Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) setzt ihre Vortragsreihe fort: Am Sonnabend, 29. Juni, um 19 Uhr ist der hessische Diplom-Biologe Roland Heuser im Gemeindesaal der Kreuzkirche, Mittelstraße 56, als Referent zu Gast. Der Eintritt ist frei.
Der in Trier lebende Biologe wird unter dem Titel „Fledermäuse – Leit(d)arten des Naturschutzes“ über Fledermäuse, Windenergie und Naturschutz berichten. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich Heuser mit heimischen Fledermäusen. Er wird in seinem Vortrag in Sehnde die aktuelle Situation der fliegenden Säugetiere in Bezug auf den sogenannten Fledermausschlag, also die Tötung, durch Windenergieanlagen schildern. Denn diese können die Windräder nicht orten.
200.000 tote Tiere im Jahr
Windräder, die im ungeregelten Betrieb liefen – ohne artenschutzrechtlich erforderliche Abschaltungen – oder Anlagen, die an artenreichen Standorten falsch geplant seien, würden eine Vielzahl von Tieren töten, sagt Sehndes Nabu-Sprecherin Angelika Thomaier. Forscher gingen inzwischen von rund 200.000 erschlagenen Fledermäusen pro Jahr durch Windenergieanlagen aus.
Die Thematik Windenergie und Artenschutz sei gerade vor dem Hintergrund der vom Gericht gekippten Regionalplanung für Windenergie hochaktuell, sagt Thomaier. Nun müssten sich Politiker, Bürgermeister und Planungsämter der Region Hannover erneut mit dem Thema befassen.
Heuser wird in seinem Vortrag über neueste Forschungserkenntnisse zu diesem Thema berichten. Anhand der stark gefährdeten Fledermäuse, aber auch bezüglich der ebenfalls betroffenen Vogelarten und dabei insbesondere der Greifvögel, zeigt er Risiken und Gefahren für die Natur auf.
Von Patricia Oswald-Kipper