Bürgerbüro Wunstorf erlebt nach Pause große Nachfrage nach Terminen

Bei der Wiedereröffnung ihres Bürgerbüros hat die Stadtverwaltung am Montag einen Haufen von Terminanfragen zu bewältigen gehabt. Vorerst müssen Besucher sich nämlich in den meisten Fällen anmelden, wenn sie wegen eines Anliegens ins Rathaus kommen wollen – und zwar telefonisch oder per E-Mail. „Wir haben so viele Anrufe bekommen, dass zeitweise die Telefonanlage zusammengebrochen ist“, sagte der Leiter des Bürgerbüros Markus Saars. Er sieht aber Schwierigkeiten dabei, weitere Mitarbeiter an die Telefone unter (05031) 101400 zu setzen. Dort müssten Sachkundige sitzen, die den Bürgern die richtigen Auskünfte geben, welche Unterlagen für einen Vorgang notwendig sind. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr besetzt. Leiter hofft 800 Termine pro Woche zu schaffen: An die Mailadresse BB-Termin@wunstorf.de hat das Bürgerbüro bis Dienstagvormittag auch schon mehr als 200 E-Mails mit Terminwünschen bekommen, die auch weitgehend schon bearbeitet werden konnten. Am Montagvormittag waren schon alle 28 möglichen Termine an den vier Plätzen ausgebucht. Das Bürgerbüro hat die üblichen Sicherheitsvorkehrungen und ein Einbahnstraßensystem aufgebaut. „Wir haben im April 2019 rund 2700 Vorsprachen bei uns gehabt, das ist die Zahl, an der wir uns orientieren müssen“, sagte Saars. Er hofft, dass mit dem Terminsystem rund 800 Vorgänge pro Woche zu schaffen sind, wenn es gut läuft. Dafür müsse das Team aber noch weiter an den Abläufen feilen, etwa Erfahrungen sammeln, wie lange die Besuche im Durchschnitt dauern. Im Moment kommt als besondere Herausforderung dazu, dass vor zehn Jahren ein neuer Personalausweis-Typus eingeführt wurde und sich damals viele Bürger vorher noch das alte Modell besorgt haben. Das läuft jetzt aus, weshalb sich die Zahl der Anfragen erhöht hat. Die Zulassung von Autos erledigt das Bürgerbüro derzeit nur für Wunstorfer und für Betriebe im Stadtgebiet. Rat tagt in der Otto-Hahn-Schule: Auch im Verwaltungsausschuss am Montag hat der Umgang mit der Corona-Krise breiten Raum eingenommen. Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt berichtet, dass er sich wegen des zusammengestrichenen Terminkalenders für die regulären Gremien jetzt jeden Montag mit den Ratsfraktionsvorsitzenden trifft, häufiger als geplant folgen dann formale Sitzungen des Verwaltungsausschusses. So wird es auch in der nächsten Woche geschehen, wenn sich vier Bewerberinnen für die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten vorstellen. Im Mai soll auch der Rat tagen, und zwar in der Aula der Otto-Hahn-Schule mit viel Abstand zueinander. „Natürlich gibt es in der Politik eine gewisse Unzufriedenheit, dass die anderen Gremien nicht tagen sollen. Aber ich hoffe, dass das im Juni wieder so weit sein kann.“ Situation in Steinhude besorgt wieder: Nach dem vergangenen Wochenende beschäftigt die Stadt sich auch wieder intensiv mit der Lage in Steinhude. „Wir haben von der Polizei einen Bericht bekommen, dass die Lage jetzt wieder kritischer war und sie kurz davor standen, Betretungsverbote auszusprechen.“ Zwar müssten Besucher, die sich ein Eis oder einen Snack kaufen, beim Verzehr 50 Meter Abstand von der Verkaufsstelle halten. Dafür hätten sie sich in anderen Bereichen geballt. Bis zu einem Pressegespräch am Donnerstag will die Stadt Optionen prüfen, eventuell doch größere Bereiche wie die Promenade abzusperren. Eberhardt warnte davor, das Risiko des Coronavirus zu unterschätzen: „Wir müssen aufpassen.“ Die Anträge für eine Notbetreuung in den Kitas hat sich in Wunstorf auf 50 bis 60 verdoppelt, nachdem der Kreis der Berechtigten größer geworden ist. Die Stadt könnte in den Gruppen aber bis zu 500 Kinder unterbringen. Sie will jetzt nicht mehr auf die üblichen Gebühren verzichten. Lesen Sie auch: Nur mit Termin: Bürgerbüro kann wieder besucht werden Handel freut sich auf Neustart für kleinere Geschäfte Steinhuder-Meer-Veranstaltungskalender ist ausgedünnt Von Sven Sokoll

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