Bürgermeister Werner Backeberg ist laut Gemeindesprecher Andreas Fitz über den offenen Brief verärgert, den der Heilpraktiker Hans-Volker Nordmann zum Fuhse-Park geschrieben hat. Darin erhebt Nordmann schwere Vorwürfe gegen den Bauhof. Unter anderem wirft er dem Bauhof vor, dass dieser durch zu frühes Mähen in diesem Frühling auch die letzten Frühjahrsblumen vernichtet habe. Sämtliche Vorwürfe sind laut Fitz ungerechtfertigt.
Die Gemeindearbeiter hätten im Frühjahr nicht sämtliche Frühblüher in der Grünanlage ruiniert, sagt Bauhofleiter Mathias Krüger: „Wir mähen nur die Randstreifen und die Eingangsbereiche.“ Die Mähbreite auf beiden Seiten der Wege betrage 1,80 Meter. Der erste Mähgang in diesem Jahr am 9. April habe nur eine Stunde gedauert. In der Zeit schaffe man es gar nicht, die ganze Rasenfläche zu mähen.
Keine Zauneidechsen mehr auf dem früheren Bouleplatz
Nordmann spricht in seinem Brief auch an, dass sich in diesem Sommer keine Zauneidechsen mehr auf dem ehemaligen Bouleplatz gesonnt hätten. Sie hielte sich dort nicht mehr auf, so Nordmann, weil der Bauhof drum herum großflächig das Gras gekürzt habe. Am Bouleplatz sei in diesem Jahr überhaupt nicht gemäht worden, widerspricht indessen Krüger.
Nach Fitz’ Meinung könne auch keine Rede davon sein, dass der Baumlehrpfad nach und nach zerstört wird, den Nordmann 2014 bis 2016 angelegt hat. „Die meisten Bäume stehen noch“, stellt er fest. „Wir haben nur die Bäume entfernt, die abgestorben waren oder Sturmschäden erlitten hatten“, sagt Krüger. Die Baumlehrpfad-Schilder, die an den Bäumen waren, habe er persönlich Nordmann überreicht oder in dessen Briefkasten geworfen. Nordmann hatte die Schilder seinerzeit aus eigener Tasche bezahlt.
Gemeinde hat keine Umgestaltungsaktion durchgeführt
Nordmann klagt auch darüber, dass der Bauhof sich nicht an Bürgermeister Backebergs Zusage halte, dass die Anwohner des Fuhse-Parks in die Planung von Umgestaltungs- und Fällaktionen einbezogen würden. „Ich habe keine Umgestaltungs- und Fällaktionen durchgeführt“, stellt Krüger klar. Der Bauhof fälle Bäume und säge Äste ab, um der Verkehrssicherungspflicht Genüge zu tun, fügt Fitz hinzu. Die Gemeinde müsse Sturmschäden beseitigen.
„Unterlassen Sie das sich alljährlich wiederholende, sinnlose Entasten! 5,5 Meter hohe Maschinen haben in diesem Park nichts verloren“, schreibt Nordmann. Der Bauhof müsse mit großen Fahrzeugen in den Park fahren können, sonst schaffe er seine Arbeit nicht, entgegnet Fitz. „Es gibt immer Situationen, in denen ein Entasten bis 5,5 Meter Höhe notwendig sein kann“, sagt Krüger. So könne es sinnvoll sein, einen herunterhängenden Ast abzusägen. Bei bestimmten Holzarten sei es hingegen besser, die Äste nur zu kürzen. Das sei zum Beispiel bei einer Hainbuche an der Fuhse der Fall gewesen, sagt Krüger.
Papierkörbe werden jeden Freitag geleert
Nach Fitz’ Worten trifft auch der Vorwurf nicht zu, dass die Grünanlage zugemüllt und verwahrlost sei, seitdem Anwohner dort nicht mehr täglich Abfälle einsammeln. „Jeden Freitag ist ein Team des Bauhofs im Fuhse-Park, um die Papierkörbe zu lehren“, berichtet Fitz. Dann sammelten die Mitarbeiter auch den Müll ein, den sie sehen, fügt Krüger hinzu.
Fitz zufolge ist der Bürgermeister verärgert, weil Nordmann an die Öffentlichkeit gegangen ist, ohne vorher mit ihm zu reden. Fitz: „Es wäre besser gewesen, wenn er sofort im April angerufen hätte.“
Von Friedrich-Wilhelm Schiller