Uetze: Schüler gehen wieder zum Unterricht

Wie lässt sich der Mindestabstand zwischen Schülern sicherstellen? Welche Pausenregeln sind im Schulzentrum notwendig? Und gelingt es den Bauarbeitern an der Grundschule Dollbergen, die verbleibende Zeit effektiv zu nutzen? Mit diesen Fragen haben sich jetzt die Leiter der fünf Uetzer Schulen beschäftigt, die unter der Moderation von Gemeinderätin Ursula Tesch an einem runden Tisch zum Thema „Hygiene in der Corona-Pandemie“ teilnahmen. „Es war ein sehr guter Termin“, sagt Tesch und begründet dies mit zwei wesentlichen Punkten. Zum einen verfolgten die Schulen – trotz unterschiedlicher baulicher Gegebenheiten – ein abgestimmtes Konzept. Zum anderen habe das Treffen dem Brainstorming gedient, weil die Teilnehmer das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert hätten. Dabei gebe es eine wichtige Regel: „Wir werden sehr darauf achten, den Abstand einzuhalten.“ Aurelia-Wald-Gesamtschule steht vor größter Herausforderung: Ab Montag kehren die Zehntklässler, die ihre Prüfungen zu absolvieren haben, an die Aurelia-Wald-Gesamtschule (AWG) zurück. Das gilt auch für Neuntklässler, die nach dem Sommer die Schule mit einem Abschluss verlassen. „Insgesamt umfasst der Jahrgang mehr als 150 Schüler“, sagt Tesch. Selbst bei der verfügten Teilung stehe die stellvertretende Schulleiterin Ria Loosveld vor der Herausforderung, die Absolventen so zu unterrichten und zu prüfen, dass sich ihre Wege nicht permanent kreuzten. „Eine Einbahnstraße lässt sich leider im Gebäude nicht organisieren“, sagt Tesch. Deshalb erstellten Loosveld und ihr Team nun einen Raumbelegungsplan, der die Schnittstellen und damit das Infektionsrisiko massiv reduziere. Damit agiere die Schule diametral zur Vor-Corona-Zeit, als die Schüler konzentriert in einem Bereich im Schulzentrum gelernt hätten. Nun gelte es, die Wege unter der Frage zu gestalten: Wohin geht welche Lerngruppe? Wie verlässt sie das Haus? Und wo treffen sich die Schüler in der Pause? Bis Montag seien diese Aufgaben gelöst, ist Tesch überzeugt. Danach gehe es darum, das Gebäude für die Fünft- bis Neuntklässler so aufzuteilen, dass auch sie den größtmöglichen Abstand halten können. Gymnasium bekommt geänderte Pausenbereiche: Für die Gymnasiasten im zwölften Jahrgang beginnt der Unterricht am Schulzentrum – ebenfalls in getrennten Gruppen – wieder am 11. Mai. Die Neunt- und Zehntklässler kommen am 18. Mai zurück. Bei allen Jahrgängen wechselt sich häusliches, digitales Lernen mit jenem im Klassenzimmer ab. Und auch wenn die Zwölftklässler erst im nächsten Jahr ihre Prüfungen ablegen müssen, drehen sich die Überlegungen von Schulleiterin Andrea Wundram und ihren Kollegen schon um das Abitur. „Sie versuchen jetzt, so viel Stoff wie möglich zu vermitteln, um die Schüler gut auf das Abitur vorbereiten zu können“, sagt die Gemeinderätin. Wie bei der AWG liege der Fokus auf dem Abstandhalten: Deshalb gibt es für die Gesamtschüler und die Gymnasiasten getrennte Pausenbereiche und versetzte Pausenzeiten. „Dabei wird das Team der Ganztagsschule die Lehrer bei der Aufsicht unterstützen“, kündigt Tesch an. Grundschulen Uetze und Hänigsen profitieren von kleinen Klassen: Die Viertklässler starten am 4. Mai wieder mit dem Unterricht – in Lerngruppen. „Glücklicherweise haben wir kleine Klassen, sodass immer etwa zehn Kinder gemeinsam lernen“, sagt Tesch. Aber natürlich lasse sich bei Neunjährigen nicht vermeiden, dass sie beim Spielen den Abstand vergessen. „Das gilt umso mehr, je jünger die Kinder sind“, fügt sie mit Blick auf die Drittklässler hinzu, die ab dem 18. Mai wieder in die Schule kommen. Wenn die Lage es zulässt, könnten die anderen Jahrgänge in zwei Schritten Ende Mai und Mitte Juni zurückkehren. Dabei gilt für alle Klassen die Teilung in zwei Lerngruppen. Handhygiene, Niesetikette, Abstand: Darauf wollen die Lehrer ihre Schützlinge regelmäßig ansprechen. Tesch geht aber auch davon aus, dass die Reinigungsfrequenz in allen Schulen erhöht werden muss – je nachdem, wie viel mehr Jungen und Mädchen sich wieder in den Räumen aufhalten. „Am Anfang werden wir die ausschließlich genutzten Bereiche intensiv reinigen lassen“, sagt sie. Gleichwohl müsse die Gemeinde Schritt für Schritt ausrechnen, welche erhöhte Leistung sie benötigt. Vor allem aber gelte es, den Blick auf das Infektionsgeschehen zu lenken. „Von dessen Verlauf hängt alles ab.“ Grundschule Dollbergen nutzt zunächst die Container: Eine Sondersituation ergibt sich nach Aussage der Gemeinderätin wegen der aktuellen Bauarbeiten an der Grundschule Dollbergen. Die vierten Klassen werden demnach ab 4. Mai nur die beiden Container nutzen, die über jeweils zwei Unterrichtszimmer verfügen. Außerdem steht ihnen der Sanitärcontainer zur Verfügung. Bis zur Rückkehr der anderen drei Jahrgänge sollen die Arbeiter, die bislang in der Zeit liegen, den leer stehenden Neubau schneller als geplant fertigstellen, sodass die Schüler dann in ihren Gruppen dort lernen können. Schon jetzt seien die Arbeiten in der Schule West erledigt, nun gehe es um den Osttrakt. Wegen der Baustelle wird die Schulleitung für die Pausen eigene Bereiche festlegen, um eine Ansammlung der Kinder möglichst zu vermeiden. 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