Die Zahl der Windkraftanlagen rund um die Ortschaft Uetze wächst weiter. Östlich der Landstraße 387 (Uetze-Dollbergen) hat die Turbowind Energie GmbH mit dem Bau von drei Windrädern begonnen. Der Abstand zwischen dem kleinen neuen Windpark und dem südlichen Ortsrand wird 1000 Meter betragen. Eine Baufirma hat inzwischen die Schotterflächen für die Zufahrten hergestellt. Die Baugruben für die Windenergieanlagen sind zum Teil ausgehoben. Sie müssen nach den Worten des Bauleiters Julian Voges noch vertieft werden.
Eine Baufirma soll im September anfangen, die Fundamente zu gießen. „Wir gehen davon aus, dass wir Anfang nächsten Jahres mit der Montage der Türme beginnen können“, sagt Projektleiter Jürgen Gondorf. Turbowind will drei Anlagen des Typs E-115 des Herstellers Enercon mit einer Nennleistung von jeweils drei Megawatt aufstellen. Die Turmhöhe beträgt 122 Meter, die Rotorlänge 58 Meter. Somit werden die Windräder eine Gesamthöhe von 180 Metern erreichen.
„Kleiner zweistelliger Millionenbetrag“
Ab dem Frühjahr oder dem Sommer 2020 sollen die drei Windräder Strom ins Netz einspeisen. „Mit der prognostizierten Stromerzeugung können in etwa 7000 Vierfamilienhaushalte versorgt werden“, sagt Gondorf. Betreiber werden entweder Turbowind selbst oder der Energieversorgungs-, Telekommunikations- und Informationstechnologiekonzern EWE sein, zu dem Turbowind seit zwei Jahren gehört. Die Investitionssumme für die drei Windkraftanlagen beläuft sich laut Gondorf auf „einen kleinen zweistelligen Millionenbetrag“.
Bereits weiter fortgeschritten als die Bauarbeiten der Firma Turbowind sind die der Bürgergesellschaft Ackerstrom Uetze-West. Ackerstrom hatte im Frühjahr mit den Vorbereitungen für den Bau dreier Windräder südwestlich des Gestüts Buschhof begonnen, das vor den Toren Uetzes liegt. Nach Auskunft des Geschäftsführers der Ackerstrom Windpark Gesellschaft, Florian Massante, sind inzwischen die Fundamente und die Kranstellflächen, die für die Montage der Anlagen benötigt werden, fertig.
Anlagen werden ab Ende September angeliefert
Massante geht davon aus, dass die drei Siemens-Windkraftanlagen des Typs SWT-113, die eine Nennleistung von jeweils 3,2 Megawatt haben, ab Ende September angeliefert werden. „Das wird etwa vier Wochen dauern“, sagt der Ackerstrom-Geschäftsführer. Die Schwertransporte dürften nur nachts fahren. Die drei Anlagen mit einer Nabenhöhe von 115 Metern und einer Gesamthöhe von 170 Metern sollen noch Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Investitionssumme beläuft sich nach Massantes Angaben auf 13 Millionen Euro.
Die meisten Gesellschafter der Ackerstrom Uetze-West GmbH & Co. KG besitzen Flächeneigentum im Windparkgebiet. Minderheitsgesellschafter sind das Landvolk Hannover und das Planungsunternehmen Reon AG.
Insolvenz stoppt Bauarbeiten
Die Firma Baywa r.e. kommt mit der Aufrüstung des Windparks Uetze Süd/Immenberg nicht voran. Anfang dieses Jahres hatte Bauwa r.e. acht der neun Windräder zwischen Uetze und Katensen abreißen lassen, um sie gegen acht leistungsstärkere, 200 Meter hohe Anlagen auszutauschen. Wegen der Insolvenz des Windradherstellers Senvion ruhen die Arbeiten seit mehreren Wochen. Ursprünglich sollte Senvion im Mai die ersten Anlagenteile liefern. Das neunte Windrad zwischen Uetze und Kastensen blieb in Betrieb, weil es in einem Vorranggebiet für den Bodenabbau steht. Dort dürfen keine neuen Windenergieanlagen errichtet werden.
Nördlich von Uetze produzieren derzeit 17 Windräder Strom. Dort planen die Firmen Windstrom und Windkraft Regional noch fünf neue Anlagen.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller