Die geplante Erweiterung des Lebensmittelmarkts in Resse muss verschoben werden. Der Ausbau um einen Getränkemarkt und ein Bistro mit 22 Innen- und weiteren etwa 20 Außenplätzen war noch in diesem Jahr vorgesehen. Aber nun rechnet die Genossenschaft Infrastruktur für Resse mit dem Baubeginn erst im Frühjahr 2020.
Das Bauamt der Gemeinde Wedemark beanspruche für die Erteilung der Baugenehmigung eine Bearbeitungszeit von fünf Monaten, begründete Vorstandssprecher Karl-Heinz Müller in der jüngsten Generalversammlung der Genossenschaft im Mooriz in Resse. Der beauftragte Architekt, der auch vor zehn Jahren den Markt entworfen hatte, habe die Planungen abgeschlossen und zur Genehmigung an das Bauamt eingereicht.
Genossenschaft will Fläche kaufen
Zugleich kündigte Müller an, dass die Genossenschaft das bisher von der Gemeinde auf Erbpacht genutzte Grundstück kaufen werde. „Der Vertrag sieht ein Kaufrecht der Genossenschaft vor, welches noch in diesem Jahr ausgeübt werden soll“, sagte Müller. Ein von der Gemeinde beauftragtes Wertgutachten liege inzwischen vor, sodass in Kürze ein Kaufvertrag abgeschlossen werden könne.
Der Neubau des Lebensmittelmarktes wurde seinerzeit über das genossenschaftliche Modell finanziert. Dazu hatte der Verein Bürger für Resse die Bewohner des Ortes aufgerufen, Anteile zu erwerben und so für einen Supermarkt in Resse zu sorgen. Fast die Hälfte der benötigten 750.000 Euro Baukosten war damals als Eigenkapital aufgebracht worden, das fehlende Geld wurde über einen Kredit finanziert.
Erste Anzeichen für ein Limit
Bis 2017 hatte der im November 2009 eröffnete Markt Müllers Angaben zufolge erhebliche Zuwächse verzeichnet. 2018 habe der Umsatz jedoch nur knapp das Vorjahresergebnis erreicht. Der Vorstandssprecher sieht darin erste Anzeichen für ein Limit: Mit der vorhandenen Einrichtung könnten die Jahresumsätze wegen des vorhandenen begrenzten Käuferpotenzials aus dem Ort nur gesteigert werden, wenn das Angebot noch einmal deutlich erweitert werde. Dazu sollen der geplante Anbau und das Bistro beitragen.
Insgesamt mahnte Müller für Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft an, dass der Ort Resse weiter so positiv entwickelt werden müsse wie in den vergangenen zehn Jahren – nur so könne der Markt auf Dauer erfolgreich sein. Er bedauerte, dass die seit über 20 Jahren diskutierte Entwicklung eines Dorfzentrums immer noch nicht vorangehe. Die vorhandene Infrastruktur könne in der Folge nicht zielgerichtet entwickelt werden. „Die Genossenschaft“, so Müller weiter, „ist existenziell darauf angewiesen, dass die Zukunft von Resse planbar verläuft.“
Ortsrat stellt Förderantrag für Dorfzentrum
Ortsbürgermeister Jochen Pardey berichtete, dass der Ortsrat die Aufnahme in ein Förderprogramm des Landes zur Entwicklung des ländlichen Raumes für ein Resser Ortszentrum beantragt hat. Daraus erwarte er eine finanzielle Beteiligung an der Sanierung des Dorfzentrums. Einzelheiten und Höhe einer möglichen Förderung seien noch nicht bekannt.
Die Genossenschaft hat eine neue Homepage auf www.infrastruktur-fuer-resse.de eingerichtet.
Lesen Sie hier mehr zum Frischmarkt Resse
Von Ursula Kallenbach