„Er erweist der CDU einen Bärendienst“, sagte Montagnachmittag ein CDU-Ratsmitglied, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Es sei „falsch und beschämend“, dass Fischer an der Pegida-Demonstration teilnehme. Allerdings sei auch die Gegendemonstration „nicht ganz unproblematisch“, da alle Pegida-Demonstranten als Rassisten abgestempelt würden. Ein anderes Mitglied der CDU-Fraktion sagte, ihm fehle „jedes Verständnis“.
Fraktionschef Jens Seidel sagte, er sei erschrocken und erschüttert über Fischer. Er sei auch enttäuscht, dass Fischer mit einer E-Mail den Weg in die Öffentlichkeit gewählt habe, statt zunächst die Fraktion über sein Vorhaben zu informieren. Seidel kündigte an, Fischers Teilnahme an dem Pegida-Marsch in der heutigen Sitzung der CDU-Fraktion zu thematisieren. Es beruhige ihn allerdings, dass Fischer in der Fraktion offenbar eine Einzelmeinung vertrete.
Kritik kam auch von anderen. SPD-Fraktionschefin Christine Kastning bezeichnete das Verhalten Fischers als „sehr bedauerlich“. FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke nannte Fischers Demo-Teilnahme einer demokratischen Partei unwürdig. „Das grenzt an geistige Brandstiftung an den Werten von Demokratie und Freiheit“, sagte er.
Fischer, der ausdrücklich seine „Teilnahme“ an der Demo angekündigt hatte, gab sich gestern überrascht: „Ich bin ganz erstaunt über die öffentliche Aufmerksamkeit.“ Er wolle sich nur über Pegida informieren. „Gegen Pegida wird gehetzt, jetzt möchte ich mal sehen, ob stimmt, was immer gesagt wird.“ Er wisse nicht, wie er sich anders informieren solle.