Coronavirus: Erste Schüler in Hannover müssen nach Schulöffnung in Quarantäne

Die ersten Schulen in Hannover müssen den Unterricht bereits wieder zurückfahren – weil einzelne Schüler möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert und erkrankt sind. Da sich die Jugendlichen aktuell in der Schule jedoch nur in kleineren Gruppen begegnen, legt das keineswegs den gesamten Schulbetrieb lahm. So befinden sich an der Ricarda-Huch-Schule aktuell 14 Schüler aus dem zwölften Jahrgang sowie zwei Lehrer in häuslicher Quarantäne. Auch an einem zweiten Gymnasium soll ein Verdachtsfall aufgetreten sein. Die Eltern oder das Gesundheitsamt der Region hatten die Ricarda-Huch-Schule informiert, dass bei einem Schüler der Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht. Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin vorsorglich eine 14-tägige Quarantäne für die Lehrer und Mitschüler an, denen der Schüler in seinen Kursen begegnet ist. Acht Schüler und ein Lehrkraft müssen bis zum 29. Mai zu Hause bleiben. Für die übrigen endet die Quarantäne am 3. Juni. In dieser Zeit lernen die Schüler ausschließlich zu Hause. Ob der Test bei dem Jugendlichen mit Infektionsverdacht tatsächlich positiv ausfällt, stellt sich erst Mitte dieser Woche heraus. Die Schulleiter und in erster Linie die Eltern sind verpflichtet, das Gesundheitsamt zu informieren, sollte es Anzeichen für eine Covid-19-Erkrankung geben. Neben der Ricarda-Huch-Schule ist nach HAZ-Informationen ein zweites Gymnasium seit vergangener Woche betroffen. Das Gesundheitsamt wusste am Montag von diesem Fall jedoch nichts. Sorge vor Rücknahme der Schulöffnung: Dennoch wächst durch die ersten Fälle die Nervosität. „Wir fürchten nun natürlich alle, dass der Unterricht bis zu den Ferien nur digital läuft“, sagt Beate Günther, Sprecherin der Gymnasialleiter in Hannover. In den Schulen selbst ähnele die Situation einem „Hochsicherheitstrakt“, meint Günther. Markierte Laufwege, Abstand, Händewaschen. „Wir wissen aber nicht, was die Schüler in der Bahn machen, auf Spielplätzen und generell in der Freizeit.“ Günther, selbst Leiterin der Schillerschule, hofft, dass es bei Einzelfällen bleibt. „Wir wollen mit den Schülern arbeiten und in ihrem Gesicht sehen, ob sie unsere Erklärungen verstanden haben. In der Diskussion miteinander in der Klasse geben die Schüler sich außerdem gegenseitig Anstöße.“ Das könne der Unterricht per Videokonferenz nicht leisten. Bisher sind längst nicht alle Schüler wieder in die Schulen zurückgekehrt. Für die zweite Klasse, siebte Klasse und achte Klasse startet der Präsenzunterricht am 3. Juni (nach Pfingsten). Schüler in der ersten Klasse, fünften Klasse und sechsten Klasse beginnen ab 15. Juni. Die Jugendlichen im elften Jahrgang bekommen ab dieser Woche wieder Unterricht in der Klasse. Von Bärbel Hilbig

Coronavirus - Erste Schüler in Hannover müssen nach Schulöffnung in Quarantäne