In Sachen Klimaschutz machen Studenten der Leitung der Leibniz-Universität Druck. Dienstag haben Aktivisten von Students for Future Universitätspräsident Volker Epping einen Forderungskatalog in die Hand gedrückt. Zu den Forderungen gehören Ziele wie weniger Fleischkonsum in der Mensa, eine Null-Emissions-Uni bis 2030 und mehr Forschung und Lehre zu Klimaschutz.
„Wir wollen, dass die Uni-Leitung ihre Verantwortung erkennt und die große Zustimmung der Studenten als Aufforderung zum Handeln sieht“, sagt Sven Wiegelmann von Students for Future. Die Studenten verstehen sich als Teil der Fridays-for-Future-Bewegung. Die studentische Vollversammlung der Leibniz-Uni hat die nun vorgelegten Forderungen Anfang Juli fast einhellig beschlossen. Nun müssen sich Senat und Präsidium damit auseinandersetzen.
Studenten fordern Energiewende und klimaneutrale Uni
„In unserer Vision studieren die Studenten im Jahr 2030 an einer klimaneutralen Universität, die im vergangenen Jahrzehnt Verantwortung übernommen und Deutschlands Energiewende durch Forschung und Wissensvermittlung vorangetrieben hat“, erklärt Marte Henningsen von Students for Future Hannover.
Die Hochschulleitung begrüße das Engagement der Students for Future, betont Unipräsident Epping. „Dieses Engagement ermöglicht auch uns, mit mehr Nachdruck Forderungen an die Politik zu stellen, wie im Bereich der energetischen Bausanierung und ihrer Finanzierung.“ Doch die rund 170 Gebäude der Uni ließen sich nicht alle kurzfristig sanieren.
Uni-Vizepräsidentin Christina von Haaren macht deutlich, dass sie die Fridays-for-Future-Bewegung sehr schätzt. Die Initiative baue Druck auf für Themen, an denen Wissenschaftler seit Langem forschen und doch oft in der Politik nicht durchdringen. So beschäftigt sich Professorin von Haaren im Institut für Landschaftsarchitektur mit der Wirkung von Dachbegrünung auf das Stadtklima.
Uni plant Hochhaus-Fassade mit Solaranlage
Manches ist an der Leibniz-Uni bereits auf dem Weg. Für ihr sanierungsbedürftiges Hochhaus an der Appelstraße hat die Hochschule einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Eine Vorgabe für die Büros: Sie sollen bei der Neugestaltung der Fassade Solaranlagen einplanen. Präsidium und Senat der Uni wollen nun einen Überblick über den aktuellen Stand der Bemühungen zum Klimaschutz ausarbeiten und mit den studentischen Forderungen abgleichen.
Zu dem Treffen kamen auch Umwelt- und Energiebeauftragte der Hochschule sowie mehrere Mitglieder von Präsidium und Studierendenrat, außerdem Uni-Mitarbeiter, die in Anlehnung an Fridays for Future eine eigene Initiative namens LUH4Future gegründet haben.
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Von Bärbel Hilbig