Hannover: Das sind die Pläne für den Hainhölzer Markt

Bisher besteht der Hainhölzer Markt vor allem aus Parkplätzen und einer Brachfläche. Lange Jahre schien es fraglich, ob das geplante Geschäftszentrum Hainhölzer Markt Süd mit Einzelhandel für den täglichen Bedarf jemals entsteht. Doch jetzt geht das Projekt auf die Zielgerade. Die Rahlfs Immobilien GmbH will an der Schulenburger Landstraße ein Gebäude mit rund 40 Wohnungen sowie einem Supermarkt mit Vollsortiment im Erdgeschoss errichten. Außerdem entstehen ein Lebensmittel-Discounter sowie ein Schuh-Fachgeschäft. Das fast zwei Hektar große Gelände liegt auf Höhe der Stadtbahnhaltestelle Hainhölzer Markt und erstreckt sich zwischen Schulenburger Landstraße und Voltmerstraße. Die Wohnungen entstehen überwiegend mit öffentlicher Förderung. „Wir haben eine gestufte Wohnbebauung mit Fassadenbegrünung und eine Abfolge unterschiedlicher Farben im Erdgeschoss vorgesehen“, erläutert Gerd Borstelmann vom Landschafts-Architekturbüro Georg von Luckwald. Nach einer Analyse der Stadt fehlen in Hainholz wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten. Beginn der Arbeiten im Herbst? Zur Erschließung des Geländes wird eine neue Straße Schulenburger Landstraße und Voltmerstraße verbinden. Der Kundenparkplatz soll nachts von den Anwohnern genutzt werden. „Es ist nicht vorgesehen, ihn abzusperren“, sagt Borstelmann. Die Anforderungen an die Zahl der neuen Stellplätze sind abgesenkt, auch weil die geplanten Wohnungen klein sind. Weitere neue Parkplätze entstehen für Mitarbeiter sowie die Bewohner der beiden benachbarten Hochhäuser. „Es wird deutlich mehr Fahrradbügel geben als vom Rat vorgesehen“, berichtet Stadtplanerin Uta Schäfer. Nach umfangreichen Prüfungen ist der Bebauungsplan Hainhölzer Markt Süd jetzt vorbereitet. Er schließt sogenannte Vergnügungsstätten wie Wettbüros und Spielhallen aus. Als erstes Gremium hat die Sanierungskommission Hainholz der öffentlichen Auslegung zugestimmt. Der Rat beschäftigt sich frühestens Ende April damit. „Wenn alles glatt läuft, können wir den Bebauungsplan vor den Sommerferien veröffentlichen“, sagt Schäfer. Bürger können die Pläne dann mindestens vier Wochen einsehen und eine Stellungnahme abgeben. Wenn der Bebauungsplan beschlossen ist, startet der Investor – voraussichtlich im Herbst 2021 – zunächst mit einer umfangreichen Altlastensanierung. Dafür ist rund ein Jahr veranschlagt. Der eigentliche Bau von Straße, Parkplätzen und Gebäuden dürfte anderthalb bis zwei Jahre dauern. Am südlichen Ende des Geländes stehen noch kleinere Geschäfte wie ein Mavi-Supermarket mit türkischen Produkten. Der Abriss der alten Gebäude läuft wahrscheinlich Ende 2021. „Die Händler haben kurze Kündigungsfristen“, erläutert Schäfer. Planung startete schon 2004: Die Entwicklung des Projekts Hainhölzer Markt begann bereits 2004. Doch der erste Investor musste während der Finanzkrise von seinem Vorhaben zurücktreten, berichtete Stadtplanerin Schäfer. Rahlfs Immobilien aus Neustadt erwarb das Gelände 2014 von Stadt und Privateigentümern. Doch es erwies sich als schwierig, das alte Projekt nahtlos fortzuführen. „Diese Idee stellte sich im Nachhinein als Irrtum heraus“, sagt Schäfer. Neue gesetzliche Anforderungen erforderten neue Gutachten und führten zu Verzögerungen. Statt Tiefgarage sind nun oberirdische Stellplätze geplant. „Die großen Versorgungsstränge, die das Gebiet im Norden durchziehen, haben uns bei der Planung viele Probleme bereitet“, berichtet Borstelmann. „Es ist eine Freude, dass dieses Mammutprojekt endlich angeschoben ist“, sagt Bezirksbürgermeisterin Edeltraut Geschke. Auch CDU-Ratsherr Thomas Klapproth lobte: „Wir machen drei Kreuze, dass wir das endlich für die Hainhölzer hinkriegen.“ Von Bärbel Hilbig