Hannover Kirchrode-Bemerode-Wülferode: Drogendelikte und Einbrüche nehmen 2018 zu

Die Zahl der Drogendelikte und der Wohnungseinbrüche im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode ist gestiegen. Das zeigt die Kriminalstatistik der Stadt Hannover für 2018, die die Polizeiinspektion Süd in der jüngsten Sitzung des Bezirksrats Kirchrode-Bemerode-Wülferode präsentierte. Während der Stadtbezirk für 2017 noch 149 Wohnungseinbrüche verzeichnete, waren es 2018 bereits 166. Auch die Rauschgiftdelikte sind im selben Zeitraum von 126 auf 137 angestiegen. Die Straftaten beschäftigen Anwohner und Stadtteilpolitiker. „Dass wir mehr Drogendelikte haben, ist auch die Rückmeldung von den Bürgern in unserem Stadtbezirk. Die Leute sind besorgt, weil sie beobachten, dass sich das vermehrt“, sagt Hülya Iri von der SPD im Bezirksrat. Eine Anwohnerin bestätigt das: „Das kann man hier mittlerweile an jedem Spielplatz und vor jedem Haus sehen. Jeder kennt jemanden, der Drogen konsumiert oder dealt, aber die wenigsten melden sich. Niemand möchte Ärger haben – dabei müssen wir Drogendelikte sehr ernst nehmen.“ Neue Ermittlungseinheit gegen Drogendelikte: Den Eindruck, dass sie die Probleme nicht ernst nehme, weist die Polizei allerdings zurück. „Uns ist bewusst, dass der Konsum von Drogen zunimmt. Genau deshalb sind wir auf Hinweise von Anwohnern angewiesen. Wir führen außerdem regelmäßig entsprechende Kontrollen auf dem Kronsberg durch. Diese Problematik nehmen wir sehr ernst“, bekräftigt Ilka Kreye, Leiterin der Polizeiinspektion Süd. Der zahlenmäßige Anstieg von Drogendelikten in der Kriminalstatistik solle allerdings nicht überbewertet werden. „Rauschgiftdelikte sind Kontrolldelikte. Je mehr wir kontrollieren, desto mehr stellen wir fest. Nicht nur der Konsum hat zugenommen, auch die Polizeikontrollen sind angestiegen“, erklärt Kreye. Die Polizei habe eine Einheit für die Ermittlung von Rauschgiftdelikten aufgebaut, weshalb nun mehr Personal zur Verfügung stehe. Einbrüche: Fokus auf Serientäter: Auch auf Wohnungseinbrüche will die Polizei ein stärkeres Augenmerk legen. „Wohnungseinbrüche sind ein erheblicher Eingriff in die Privatsphäre und verschlechtern das Sicherheitsgefühl. Wir haben es immer wieder mit internationalen Tätergruppierungen zu tun, die Stadtteile aufsuchen, um dort Einbruchsserien zu begehen. Prävention ist uns deshalb besonders wichtig“, sagt Kreye. Die Polizeidirektion Hannover habe einen Schwerpunkt auf Wohnungseinbruch und Diebstahl mit sehr etablierten Gegenmaßnahmen. „Unser Ziel ist vor allem die Festnahme von Tätern, die eventuell eine Einbruchsserie verursachen würden“, bekräftigt die Polizistin. Trotz steigender Fallzahlen verbessert sich offenbar die Aufklärungsarbeit der Polizei. Die Quote aufgeklärter Fälle stieg laut Kriminalstatistik von rund 7 (2017) auf 37 Prozent (2018). Veranstaltungen zu Einbruchsschutz: Im selben Zeitraum ist auch der Anteil der versuchten Wohnungseinbrüche größer geworden, er erhöhte sich von 42 auf 48 Prozent. „Das ist ein wichtiges Signal, wenn es um den Einbruchsschutz geht“, sagt Kreye. „In der dunklen Jahreszeit bieten wir regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema an. Da sind unsere Leute von der Polizei mit Präventionsteams zusammen unterwegs und erklären, wie Gebäude gesichert werden können.“ Für 2019 sind die Einbruchszahlen bislang rückläufig – das sei aber nur ein Trend und keine finale Angabe. Trotz vermehrter Rauschgiftdelikte und Wohnungseinbrüche sind die Straftaten im Stadtbezirk insgesamt aber rückläufig. Während 2017 noch 2293 Fälle verzeichnet wurden, waren es 2018 nur 2198. „Insgesamt zeigt die Kriminalstatistik für 2018 eine erfreuliche Entwicklung“, resümiert Kreye. Info: Die Polizeidirektion Hannover hat die Kriminalstatistik für alle Stadtbezirke auf ihrer Homepage unter www.pd-h.polizei-nds.de veröffentlicht Lesen Sie auch: Wenig Straftaten in Wülferode 2019: Hier fühlen sich die Bürger sicher Niedersachsen: Kriminalität nimmt in den meisten Bereichen ab Kriminelle Ausländer: Das sind die Fakten für Deutschland Neue Statistik zur Kriminalität in Hannover: City am gefährlichsten, Sahlkamp sicherer als das Zooviertel Von Jacqueline Hadasch

Hannover Kirchrode-Bemerode-Wülferode - Stadtteilstatistik: Drogendelikte und Einbrüche haben im Jahr 2018 zugenommen