In dem als Kriegsruine erhaltenen Gemäuer wird normalerweise am 6. August an den Abwurf der Atombombe auf Hannovers Partnerstadt Hiroshima gedacht. Gestern ging es, wie Oberbürgermeister Stefan Schostok betonte, zwar nicht um die Ächtung der Atombombe, wohl aber um die nicht minder gefährliche „so genannte friedliche Nutzung der Atomkernspaltung“, die mit der Atomkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 ihre lebensbedrohenden Auswirkungen erneut gezeigt habe.
Es sei „dieselbe Technologie, mit denselben katastrophalen Folgen“, mahnte Schostok. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel erinnerte, dass die Energiewende in Deutschland zwar seit der Fukushima-Katstrophe beschlossen ist, „aber die Gefahren sind noch lange nicht gebannt“. Dass einige Meiler noch 40 Jahre laufen sollen, sei „erschütternd und demonstriert die ganze Unverantwortlichkeit, mit der die Atomkraft auf die Menschheit losgelassen wurde“.
Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann sprach zu Abschluss ein Gebet, in dem sie auch an die von der Fukushima-Katastrophe verstrahlten und aus ihren Dörfern vertriebenen Menschen erinnerte. An der Gedenkveranstaltung nahmen auch Vertreter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und des Freundeskreises Hannover-Hiroshima teil.