Marktkirche Hannover: Haupteingang ist gesperrt

Handwerker einer Firma für Natursteinrestaurierung haben bei Untersuchungen am Turm der Marktkirche bemerkt, dass über dem Hauptportal eine Skulptur bedenklich wackelt. Weil nicht auszuschließen ist, dass die sogenannte Kreuzblume herabstürzt, ist der Zugang zu dem Gotteshaus vorerst abgesperrt. Die Osterangebote in der Marktkirche sind wegen der Sicherheitsmaßnahme aber nicht gefährdet. „Wir haben wegen der Hygieneverordnung die separaten Ein- und Ausgänge vorerst neu beschriftet“, sagt die Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann. Der neue Haupteingang sei nun vorerst der barrierefreie Zugang auf der Nordseite. Möglicher Grund für den unsicheren Stand der Skulptur ist laut Marktkirchenpastorin vermutlich ein verrosteter Eisenkern im Inneren der Kreuzblume. Davon gehe der zuständige Bauingenieur der Landeskirche zumindest derzeit aus. Gewissheit darüber gibt es aber erst nach Ostern. „Dann bauen die Handwerker ein Gerüst auf, holen die Skulptur herunter und reparieren den Schaden“, kündigt die Pastorin an. Lesen Sie auch Hannovers Marktkirche wird auf Mauerschäden untersucht Dass das Sicherheitsrisiko überhaupt bemerkt wurde, ist einer weiterhin andauernden Untersuchung des Mauerwerks zu verdanken. Die Handwerker der beauftragten Firma haben in dieser Wochen mit einer Teleskoparbeitsbühne die Steine und Fugen des rund 100 Meter hohen Turms begutachtet. „Es wurden auch viele Fotos gemacht, die nun noch ausgewertet werden“, berichtet Kreisel-Liebermann. Hintergrund der Untersuchung: Bei einer routinemäßigen Inspektion seien zuvor mit einem Fernglas verwitterte Steine gesichtet worden. Nun sollen Fachleute herausfinden, ob Teile des Mauerwerks vom Turm lose sind. Ein Teil davon stammt immerhin noch aus dem Mittelalter. Abgesehen von einer Dachsanierung vor rund 30 Jahren wurden Fugen und Steine zuletzt beim Wiederaufbau der ausgebrannten Kirche nach dem Krieg gründlich ausgebessert. Die Marktkirchenpastorin erinnert vor diesem Hintergrund an einen Tag im Oktober 1943. „Die Kirche war schon völlig zerbombt. Aber erst 14 Tage nach dem letzten Bombentreffer fiel der Turm plötzlich und unerwartet längs auf die Kramerstraße, ohne jemanden zu verletzen“, erzählt Kreisel-Liebermann. Die Termine für die digitalen Angebote und Präsenzveranstaltungen in der Marktkirche an den Ostertagen sind im Internet auf der Seite www.marktkirche-hannover.de zu finden. Von Ingo Rodriguez