Neue Sorgen bei Karstadt-Beschäftigten in Hannover: Der neue Investor will bundesweit 4000 bis 5000 Stellen streichen. Der örtliche Betriebsratschef Rolf Stenzel geht zwar davon aus, dass der Standort Hannover nach dem jüngsten Jobabbau und der Schließung des Heim- und Technikhauses erst einmal genug Opfer gebracht habe. Doch die Gesamtsituation nach dem Kaufangebot von Investor Triton gebe Anlass zu Befürchtungen: „Durch deren Forderungen wird der gesamte, bereits beschlossene Insolvenzplan wieder infrage gestellt“, sagt Stenzel.
Es scheine derzeit so, dass Triton „dauerhaft aus der Tarifbindung heraus will“. Zudem wolle der Kaufinteressent dem Vernehmen nach weniger rentable Sortimente wie Haushaltswaren und Elektrogeräte aus dem Angebot herausnehmen und sich auf den Modebereich konzentrieren. „Im Insolvenzplan ist aber festgehalten, dass der Warenhauscharakter von Karstadt erhalten bleiben soll“, betont Stenzel. Auch die Transfergesellschaft für die bereits gekündigten Mitarbeiter sei Bestandteil des Plans. Doch nun scheine alles noch einmal neu bekräftigt und gefordert werden zu müssen, ärgert sich Stenzel. Die Beschäftigten hätten schon „riesige Zugeständnisse“ gemacht. So seien etwa Urlaubs- und Weihnachtsgeld bereits gestrichen worden.