Region Hannover: In der Mini-Fraktion der Linken gibt es Zoff

Nach der Kommunalwahl war die Fraktion der Linken in der Regionsversammlung mit vier Mitgliedern gestartet, zwei von ihnen haben die Fraktion schon im Sommer 2019 verlassen und die beiden restlichen sind sich offenbar nicht immer besonders einig. Besonders deutlich wurde die schlechte Stimmung innerhalb der Mini-Fraktion in der jüngsten Sitzung der Regionsversammlung. Als es um die Gründung einer Gesellschaft ging, die Projekte im Nahverkehr voranbringen soll, meldete sich Linken-Mann Michael Fleischmann zu Wort und sprach sich gegen die Gesellschaft aus. Der Fraktionsvorsitzenden der Linken, Jessica Kaußen, die oftmals inhaltlich kompromissbereiter und im Ton ruhiger wirkt, als ihr mitunter ruppig und aggressiv auftretender Fraktionskollege, gefiel das gar nicht. Die Worte von Fleischmann seien „purer Populismus“ gab sie mit deutlich erregter Stimme zu Protokoll. „Das war Blödsinn“: Fleischmann brachte das wiederum so sehr in Rage, dass er sich erneut zu Wort meldete: „Das, was Frau Kaußen hier erzählt hat, ist Blödsinn und Bullshit“, sagte er. Kaußen vertiefte sich daraufhin in ihr Handy, Fleischmann strich auf Redemanuskripten herum. Aber auch in anderen Sitzungen wirkt die Atmosphäre zwischen beiden bisweilen frostig. Nach Angaben von Kaußen seien unterschiedliche Auffassungen bei manchen Themen innerhalb einer Fraktion ganz normal. „Das wichtigste ist, dass man miteinander redet“, betont sie. Und die Mitglieder einer Fraktion müssten beachten, dass sie sich an die Grundlagen des Parteiprogramms halten. Das sei in diesem Fall allerdings nicht geschehen. Einen grundsätzlichen Streit zwischen ihr und Fraktionsmitglied Fleischmann gebe es nicht. „Inhaltlich kein Verständnis“: Aus der Sicht von Fleischmann gibt es in der Mini-Fraktion „ein paar Unstimmigkeiten“, die sollten parteiintern geklärt werden, sagt er. Er macht aber dann erneut deutlich, dass er seine Fraktionsvorsitzende Kaußen inhaltlich nicht verstehe. Nach guter Zusammenarbeit hört sich das nicht gerade an. Von Mathias Klein