Strandwärts-Dachbar auf Hannovers Bredero-Hochhaus: Eröffnung verzögert sich leicht

Sanft wiegen sich die Palmen im Wind auf dem Parkhausdach des Lister Tors, im Volksmund meist Bredero-Hochhaus genannt. Fast alles ist vorbereitet für die Eröffnung von Hannovers neuester Rooftopbar, dem Strandwärts der beiden Gastronomen Mario Hassa und Claudio Ferraro. Weil aber Nachbarn Beschwerde eingelegt haben, fordert die Stadt jetzt noch ein Schallgutachten. Strandwärts auf dem Bredero-Hochhaus wird Hannovers zentralste Dachbar: Ursprünglich war die Eröffnung noch für den Juni geplant – daraus wird absehbar nichts mehr. „Im Bauamt hat man mir aber zügige Bearbeitung signalisiert“, sagt Hassa und fügt an: „Ich hoffe, dass wir Anfang Juli starten können.“ Im November war eine Bauvoranfrage positiv beschieden worden, im Februar der Bauantrag eingereicht worden. Dass nun Mitte Juni noch die Forderung nach einem Schallgutachten kommt, trifft die Gastronomen hart. Nicht nur wegen der Termine. Mehrere Tausend Euro werde die Expertise zusätzlich kosten, sagt Hassa. Ende Mai hatte die Stadt einen Baustopp verhängt. Ein Gutachten zur Lastverteilung von Sand auf dem Parkhausdach reichte ihr nicht, die Betreiber mussten eine vollständige Prüfstatik erstellen. Sie ist fertig und soll zu Wochenbeginn eingereicht werden. Wenn sie freigegeben ist, kann der Sand aufs Dach transportiert und verteilt werden. Ausschank aus Seecontainern: Derweil haben Handwerker rustikale Tische gezimmert. Der Ausschank soll aus umgebauten Seecontainern erfolgen, die von einem Graffitikünstler angesprüht werden. Auch die Toiletten sind schon per Kranwagen angeliefert und fertig verrohrt. Alles sieht danach aus, als könne es bald losgehen mit der Dachbar. Hassa betreibt in direkter Nachbarschaft das italienische Al Vecchio Milano mit der Kellerdisco Glitzerkeller. Die Sommergastronomie Strandwärts auf dem Hochhauskomplex soll sich von anderen Strandbars unterscheiden: weniger Hawaii-Deko, mehr urbaner Style. Feiern, bis das Hotel fertig ist: Wie viele Jahre das Angebot direkt hinterm Hauptbahnhof bestehen bleibt, ist noch nicht klar. Ein dreieckiger Gebäudeflügel des Lister Tors an der Ecke von Hamburger Allee und Friesenstraße soll möglicherweise schon nächstes Jahr abgerissen werden, dort will das britische Unternehmen Citygrove einen Hotelneubau erstellen. Bis er bezugsfertig ist, kann das Strandwärts auf dem Parkhausdach residieren. Von Conrad von Meding