Boote zogen über den Ort dahin, an dem einst die Bismarck-Säule stand. Am Maschsee haben Schüler der Tellkampfschule jetzt an die gespenstische Bücherverbrennung erinnert, die die Nazis dort am 10. Mai 1933 inszenierten. An der Geibelbastion trugen sie Texte verfemter Autoren wie Remarque und Tucholsky vor, sie besangen Hannes Waders "Traumtänzer" und erinnerten daran, dass auch heute die Demokratie vielerorts in Gefahr ist: "Deshalb ist es wichtig, mit einer Gedenkaktion ein Zeichen zu setzen", sagte die 15-jährige Nora. Die Tellkampfschule hat die Patenschaft für das Gedenken an die Bücherverbrennung übernommen.
Auch Bezirksbürgermeister Lothar Pollähne schlug einen Bogen in die Gegenwart, als er daran erinnerte, dass die USA damals das Ziel vieler Emigranten waren: "Heute gerät die Pressefreiheit in den Vereinigten Staaten zunehmend unter Druck."