Vollsperrung der A2 bei Hannover aufgehoben: So lief die 88-Stunden-Baustelle

Über das gesamte Himmelfahrtswochenende war die Autobahn A2 in Fahrtrichtung Dortmund ab Kreuz Hannover-Ost voll gesperrt. In einem Teilabschnitt ab dem Kreuz Buchholz lief das Experiment einer Tempo-Baustelle: Der Asphalt wurde auf gut 3,6 Kilometern abgefräst und neu aufgetragen. Was sonst bis zu sechs Wochen dauert, war in weniger als 88 Stunden bis Sonntagmittag erledigt. Das Experiment ist gelungen, die Strecke ist seit 11 Uhr wieder frei. In unserem HAZ-Video haben wir die ungewöhnliche Baustelle – auch mit Drohnenbildern –begleitet: Am sehr staureichen Freitag hatte es viele Verkehrsprobleme gegeben, der Donnerstag und Samstag verliefen dagegen relativ ruhig. Für die Schnellwege in Hannover wurde am Freitag eine Vorfahrtsregelung eingerichtet, um den Umleitungsverkehr scheller abzuleiten. Alle Ampeln waren dort bis Sonntagmittag ausgeschaltet. Alles zu der Verkehrssituation rund um die Baustelle lesen Sie ganz unten. Die Hintergründe zu dem Projekt lesen Sie hier. Sonntag, 10.57 Uhr: Die Autobahn ist wieder freigegeben: Die Autobahn ist freigegeben. Um 10.57 Uhr und damit gut eine Stunde früher als geplant setzt sich am Kreuz Hannover-Ost der erste Pulk von Fahrzeugen in Bewegung, eskortiert von drei Sicherheitswagen der Straßenmeisterei und einem Streifenwagen der Polizei. Auf den Brücken begrüßen Mitarbeiter der Baufirmen Strabag und Kemna, die das Projekt bewältigt hatten, die Autos mit Winken und freuen sich über den Abschluss des Experiments. Auf dem Autobahnabschnitt gilt jetzt für noch etwa sechs bis acht Wochen ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde, bis die Fahrbahnoberfläche wieder voll netzbar ist. Sonntagmorgen: „Die Autobahn ist 100-prozentig“: Die Endabnahme des sanierten Autobahnabschnitts ist positiv verlaufen. „Die Autobahn ist 100-prozentig“, sagte Holger Mees, Sachgebietsleiter der Landesstraßenbaubehörde, am Sonntagmittag um 10.12 Uhr. Zuvor waren er und ein Mitarbeiter einer der ausführenden Baufirmen auf zwei Harley-Motorrädern den sanierten Autobahnabschnitt entlanggebraust, flankiert von einem Sicherheitsfahrzeug. Auf dem Rückweg war das Trio quasi als „Geisterfahrer“ unterwegs – ein ungewöhnliches Bild auf einer Autobahn. Aber warum soll eine Baustellenabnahme nach solch einem ungewöhnlichen und für alle Beteiliten nervenzehrenden Experiment nicht auch mal ein bisschen Spaß machen? Aktuell laufen die letzten Besprechungen zur Freigabe der Autobahn. Fest steht: Vor 12 Uhr wird der Verkehr fließen. Damit ist das spektakuläre Projekt geglückt, einen fast 3,7 Kilometer langen Autobahnabschnitt statt in konventioneller Baustellenorganisation, die rund sechs Wochen dauert, in 88 Stunden zu sanieren. Samstagabend: Alles fertig, sogar die Markierung: Das Experiment scheint gelungen. Samstagmittag gegen 14.30 Uhr hat die letzte Asphaltmaschine ihr Werk beendet, wenige Stunden später war der letzte Markierungsstreifen aufgetragen. Der fast 3,7 Kilometer lange Autobahnabschnitt zwischen dem Kreuz Hannover-Buchholz und der Autobahnunterführung Burgwedeler Straße hat jetzt eine frische Decke (und in Teilen einen frischen Unterbau). Noch sind kleine Restarbeiten zu erledigen. Sonntagmorgen um 10 Uhr steht dann die Bauabnahme durch Gutachter der Landesstraßenbaubehörde an. Weil aber zwischendurch ständig kontrolliert wurde, geht es nicht mehr um das Große Ganze, sondern eher um Fragen, ob irgendwo später Nacharbeiten nötig sind. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Vollsperrung zwischen dem Kreuz Hannover-Ost und der Abfahrt Hannover-Buchholz planmäßig am Sonntag gegen 12 Uhr aufgehoben wird. ADAC lobt: „Alles topp“: Alexandra Kruse vom Autoclub ADAC lobt das Experiment. „Das ist top, wenn in 88 Stunden geschafft wird, was den Verkehr sonst sechs Wochen blockiert.“ Sie hoff3, dass es eine „Blaupause für weitere Tempobaustellen“ sei. Der Umleitungsverkehr sei vorbildlich abgewickelt worden. Am Freitag kam es allerdings zu heftigen Staus auch auf der B65 in Hannover, sodass an den Kreiseln die Ampeln ausgeschaltet wurden, damit der Umleitungsverkehr Vorrang hat. „Wie Weihnachten“: Baustelle liegt vor dem Zeitplan: Samstagmittag sind nur noch etwa 500 Meter von der fast 3,7 Kilometer langen Sanierungsstrecke zu asphaltieren. Alle Arbeitsschritte hätten um etwa eine bis zwei Stunden vor dem Plan gelegen, sagt Holger Mees, Sachgebietsleiter Straßenbau in der zuständigen Landesbehörde. Behördenleiter Friedhelm Fischer sagte Samstagmorgen bei einer Zwischenbilanz auf der Baustelle, er sei „stolz auf die ganze Mannschaft“, die das Projekt vorbereitet und umgesetzt hat. „Sonst gibt es immer viel Kritik, wenn es auf Baustellen nicht voranzugehen scheint.“ Das Experiment beweise, dass zumindest unter den optimalen Bedingungen im Großraum Hannover eine derartige Tempobaustelle umsetzbar sei. Sachgebietsleiter Mees sagte, für das Team sei es „wie Weihnachten“. Und er schwärmte über den Baufortschritt: „Um 7 Uhr konnte der Opa gekippt und eingebaut werden.“ Es sind aber offenbar keine Verwandten zu Baumaterial verarbeitet worden: Opa ist im Fachjargon die Abkürzung für offenporigen Asphalt. Endspurt für Baustellengucker: Jetzt ist letzte Gelegenheit: Wer die spektakulär großen Asphaltmaschinen noch einmal sehen will, die sich auf der 88-Stunden-Tempobaustelle der A2 voranarbeiten, hat jetzt letzte Gelegenheit. Etwa um 12 Uhr rollen sie gemächlich unter der Brücke Im Heidkampe (Bothfeld) hindurch. „Die Kinder wollten das unbedingt sehen“, sagt Johannes Ryll, der mit Söhnen Ilai (4) und Daví (2) zur Autobahnbrücke geradelt ist. „Früher haben wir direkt neben einer Großbaustelle gewohnt. Für Ilai war es das Größte, da zuzuschauen. Jetzt wollte er das noch einmal erleben.“ Von der Brücke aus kann man die Baustellenlogistik ganz genau sehen: Wie ständig neue Lkw Asphaltmischgut heranbringen, in laufender Fahrt in die Mischbehälter kippen und das Material dann auf den Unterbau aufgetragen wird. Im Video: Wir zeigen Niedersachsens spannendstes Baustellenexperiment als Film: Wir haben unser gut dreiminütiges HAZ-Video von der 88-Stunden-Tempobaustelle aktualisiert. Zu sehen ist es unter diesem Link. Samstagmorgen: Verantwortliche ziehen erste Bilanz: Der Asphalteinbau läuft, sogar die ersten Markierungen sind bereits aufgetragen. Damit liegt die 88-Stunden-Tempobaustelle sehr gut im Plan. Am Samstagmorgen wollen die Verantwortlichen eine erste Zwischenbilanz der Experiments ziehen. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden. Freitagnachmittag: Sogar die Markierungen werden schon aufgetragen: Die Baustelle ist trotz leicht einsetzendem Nieselregen gut im Zeitplan. Auf dem frisch eingebauten und plattgewalzten Asphalt haben die Markierungsarbeiten begonnen. Die frische Asphaltdecke braucht noch etliche Stunden, bis sie ausgekühlt und damit voll belastbar ist. Aber zwei Stunden nach der Fertigstellung erfolgt die Freigabe für die Markierungen, und leichtere Baufahrzeuge dürfen die Fläche bereits bereits befahren. Derweil arbeiten sich die schweren Asphaltmaschinen in halbem Schritttempo noch bis zur Abenddämmerung über die vollgesperrte Autobahnabschnitt vor – und am Sonnabend geht es weiter. Freitagmittag: Der Asphalt wird gewalzt: Schwere Walzen bearbeiten den frisch eingebauten Asphalt. Sie rollen dicht hinter den großen Asphaltmaschinen und sorgen dafür, dass die sechs Zentimeter starke Oberfläche die richtige Dichte hat, damit der offenporige Asphalt etwa für zehn Jahre hält. Auf der viel befahrenen A2 ist die Lebensdauer der Oberfläche allerdings stets etwas kürzer. Freitagfrüh: Asphaltdecke wird aufgetragen: In langen Reihen stehen Lkws auf der vollgesperrten Autobahn: Sie haben den warmen Asphalt geladen, der in den nächsten Stunden als frische Decke auf den Abschnitt der A2 zwischen Kreuz Buchholz und Bothfeld aufgetragen wird. Vier Asphaltmaschinen werden während der langsamen Fahrt ständig nachgeladen, jeweils zwei von ihnen rollen parallel und füllen gemeinsam die gesamte, 14,5 Meter breite Autobahn-Fahrtrichtung inklusive Standstreifen. Es dampft und qualmt und stinkt über der meistbefahrenen Autobahn Hannovers. Die Arbeiten liegen im Plan. Weil der Asphalt nur bei Tageslicht so exakt eingebaut werden kann, dass er später von Gutachtern als korrekt abgenommen wird, werden sic die Arbeiten den gesamten Freitag und Sonnabend mit Nachtunterbrechung hinziehen. Jetzt kann sogar etwas Regen der Baustelle nichts mehr anhaben: Die Sami-Schutzschicht zum Unterbau ist getrocknet, sodass die Autobahn dicht ist. „Nur ein Jahrhundertregen könnte uns jetzt noch Probleme machen“, heißt es auf der Baustelle. Und der ist für heute nicht angesagt. Donnerstagabend: Fast alle Vorbereitungen für neue Asphaltdecke abgeschlossen: Eine schmierige Fläche auf dem Asphalt glitzert in der Abendsonne: Letzte Reste der Sami-Schutzschicht müssen noch abgestreut werden, dann ist die A2-Tempobaustelle fertig vorbereitet für den finalen Asphalteinbau. Der soll laut Zeitplan am Freitagmorgen gegen 7 Uhr starten. Vier große Asphaltierungsmaschinen rollen dann über die drei Fahr- und die Standspur und tragen den offenporigen Asphalt auf, der aus Lärmschutzgründen für diesen Autobahnabschnitt vorgesehen ist. Ähnlich wie bei den Fräsarbeiten soll es wieder eine logistische Bestleistung werden. 35 Thermomulden-Lkw werden jeweils in 97 Touren wohltemperierten Asphalt aus drei Mischwerken in Hannover, Braunschweig und dem Kreis Wolfenbüttel anliefern, alles muss ziemlich minutiös funktonieren. Wer zuschauen will: Von der westlichen Brücke (Moorwaldweg) hat man morgens wohl den besten Blick, später dann von der östlichen (Im Heidkampe; mehr zu den Aussichtspunkten siehe HAZ-Tipp unten). Der Asphalt kann nur bei Tageslicht exakt aufgetragen werden, deshalb wird am Freitag und Samstag ausnahmsweise nur bis Einbruch der Dunkelheit gearbeitet. Sonntagmittag muss die Autobahnbaustelle wieder freigegeben sein. Donnerstagmittag: Deutlicher Baufortschritt: Während auf einem Teil der Baustelle noch die neue Unterbau-Binderschicht eingebaut wird, laufen im östlichsten Abschnitt schon die nächsten Arbeiten. Dort wird die sogenannte Sami-Schicht aufgetragen, die später Spannungen zwischen dem Asphalt und dem Unterbau abfedern soll und zudem dafür sorgt, dass durch den offenporige Oberflächenasphalt kein Wasser in den Unterbau dringt. Die dickflüssig-schwarze Sami-Schicht wird schnell mit Kies abgestreu. Die Arbeiten werden den gesamte Tag in Anspruch nehmen. Am Freitag mit Einbruch der Morgendämmerung beginnt dann der Einbau des offenporigen Asphalts, der zwei Tage dauert. Donnerstagmorgen: Der erste Asphalt wird aufgebracht: Die Nachtarbeiten haben fast minutiös funktioniert: Um 5.30 Uhr hat die letzte Fräsmaschine ihre Arbeit beendet, der gesamte, 3,66 Kilometer lange Streckenabschnitt ist jetzt sozusagen tiefergelegt. Der offenporige Asphalt ist überall um 6 Zentimeter, teilweise um 10 Zentimeter abgefräst. Bevor aber erst die spannungsabbauende Sami-Schicht und später dann der neue Asphalt aufgebracht wird, muss in einem Teilbereich östlich der Brücke Kirchhorster Straße die darunterliegende Binderschicht erneuert werden. Dort war auf etwa einem Kilometer auf allen Fahrstreifen der Asphaltunterbau schadhaft, wie Gutachter vorab festgestellt haben. Deshalb ist schon jetzt kurzzeitig frischer Asphalt auf der Baustelle zu riechen, der als Unterbau dient. Thermomulden, große Schwertransportfahrzeuge mit Wärmeschutz, bringen den heißen Asphalt aus drei Mischwerken in der Region auf die Baustelle. Dort wird er sofort eingebaut. Baustellen-Zaungäste beobachten den Fortschritt: Auf den Brücken über der A2-Baustelle haben sich einige Zaungäste eingefunden und nehmen Videos auf. „Wir wohnen in Groß-Buchholz und haben von den Arbeiten in der HAZ gelesen“, sagt ein Fahrradfahrer, der mit seiner Frau gekommen ist. Am Donnerstag machen vor allem Fahrradtouristen Station an der Baustelle. „Ich habe schon als Kind regelmäßig von dieser Brücke den Fahrzeugen zugewunken“, sagt Nicole Hay, die mit Mutter, Mann und drei Kindern das Geschehen auf der Baustelle beobachtet. „Früher gab es kein Insta und Whatsapp, da war es eine spannende Beschäftigung, wenn wir aus der Südstadt zu meiner Oma an die Peiner Heerstraße gefahren sind und dann Brückenwinken gemacht haben“, sagt sie. Jetzt ist sie erstaunt: „Das macht auch meinen Kindern Spaß.“ Die finden tatsächlich das Winken spannender als die Baustelle – und sind begeistert, als etliche Trucker zurückwinken und hupen. HAZ-Tipp: Zwei Brücken sind gut zum Gucken: Die Arbeiten lassen sich je nach Baufortschritt sehr gut von der Fußgängerbrücke zwischen Alter Peiner Heerstraße und Moorwaldweg an der Deponie beobachten sowie von der Straßenbrücke Im Heidkampe. Dagegen befindet sich die weiter westlich gelegene Brücke An den Hilligenwöhren außerhalb des Baufelds: Es endet an der Unterführung Burgwedeler Straße. Fräsarbeiten pünktlich gestartet: Schon kurz nach 20 Uhr haben die Fräsarbeiten begonnen. Vier Großfräsen arbeiten sich sechs Zentimeter tief in den Asphalt. Sie arbeiten versetzt in verschiedenen Bauabschnitten, denn parallel läuft intensiver Baustellenverkehr. Mehrere Dutzend Schwerlast-Lkw von zahlreichen Transportfirmen aus dem gesamten Großraum Hannover sind im Einsatz, um Tausende Tonnen Asphaltbruch abzutransportieren. Immer wieder ertönt lautes, kurzes Hupen. Damit signalisieren die Fräs-Fahrer den Transporter-Fahrern, ob sie vorwärts rollen, stehen bleiben oder abfahren sollen. Ist ein Lkw voll, steht schon der nächste bereit. Der Abraum wird nach Anderten auf das Firmengelände von Kemna gebracht. Die Arbeiten sind an eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Strabag und Kemna vergeben. So war die Verkehrssituation rund um die Baustelle: Sonntag ist die Autobahn mittags wieder freigegeben. Zuvor rollte am Sonntagmorgen der Verkehr auf allen Umleitungen entspannt, auch vor der Vollsperrung auf der A2 am Kreuz Hannover-Ost hatten sich kaum noch Rückstaus gebildet. Am sehr staureichen Freitag hatte es viele Probleme gegeben, der Samstag verlief dagegen relativ ruhig. Für die Schnellwege in Hannover wurde am Freitag eine Vorfahrtsregelung eingerichtet, um den Umleitungsverkehr scheller abzuleiten. Alle Ampeln sind waren ausgeschaltet, die Regelung galt bis zum Ende der Baustelle am Sonntagmittag. Samstag: Es gibt kaum nennenswerten Verkehrsverzögerungen rund um das Tempobaustellenexperiment. Am frühen Samstagmorgen floss der Verkehr zügig. Im Tagesverlauf bildeten sich direkt vor der Vollsperrung am Kreuz Hannover-Ost aus Richtung Berlin wieder Rückstaus, allerdings lange nicht so schlimm wie am Freitag. Sowohl die Umleitungsstrecke für Lkw (A7 nach Mellendorf, von dort zurück zur A2) war ganztägig völlig frei wie auch die Pkw-Umleitung (B65/Schnellwege und weiter bis zum A2-Anschluss Bad Nenndorf). Nur bei Gehrden und ganz am Ende vor der Autobahnauffahrt kam es zeitweilig zu leichten Verzögerungen, abends auch zwischen den Kreiseln in Hannover. Voraussichtlich noch bis Sonntagmittag gilt weiterhin die Regelung, dass auf den hannoverschen Schnellwegkreiseln der Umleitungsstrecke alle Fahrzeuge von der A2 Vorfahrt haben. Dafür wurden die Ampeln ausgeschaltet und die Vorfahrtsregelungen geändert. Deshalb kann es für den Querverkehr zu nervigen Behinderungen kommen. Von Hemmingen aus etwa sollte der Schnellweg dringend gemieden werden. Freitagabend hatte sich die Verkehrssituation rund um die Baustelle vollständig entspannt. Auf der Autobahn A2 gab es vor der Vollsperrung am Kreuz Hannover-Ost keine Staus mehr, auch alle Umleitungsstrecken waren frei. Nur auf der B65 im Verlauf zwischen Hannover und Bad Nenndorf herrschte am frühen Abend streckenweise dichter Verkehr, die Situation normalisierte sich aber zunehmend. Freitagnachmittag hatte sich die Stausituation wegen des Wochenendverkehrs stark zugespitzt. Für die Schnellwege in Hannover ist jetzt eine Vorfahrtsregelung eingerichtet, um den Umleitungsverkehr scheller abzuleiten. In drei Kreiseln sind alle Ampeln ausgeschaltet. Die Fahrzeuge auf der A2-Umleitung haben Vorfahrt. Die Regelung gilt bis Sonntagmittag. Entsprechend kam es am Freitag zu zusätzlichen Staus etwa bei der Fahrt von Hemmingen über den Kreisel nach Ricklingen. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren. Derweil war am Nachmittag auf der A2 vor der Vollsperrung am Kreuz Hannover-Ost der Rückstau auf etliche Kilometer angewachsen und reichte erneut fast zurück bis Lehrte. Auf der Lkw-Umleitung hatten sich die Staus bei Mellendorf am frühen Freitagnachmittag aufgelöst. HAZ-Tipp: Wenn Sie aus Hannover kommen und nach Westen müssen, dann fahren Sie auf keinen Fall über die Schnellwege und die B65, sondern so früh wie möglich nach der Vollsperrung auf die A2 (zum Beispiel bei Bothfeld, Langenhagen, Herrenhausen). Denn hinter der Vollsperrung haben Sie naturgemäß freie Fahrt auf der Autobahn. Freitagvormittag stauten sich die Fahrzeuge auf wenigen Kilometern vor der Vollsperrung auf der A2 am Kreuz Hannover-Ost. Die beiden ausgeschilderten Umleitungsstrecken starten dort, sie waren vormittags aber auf voller Länge nahezu staufrei. Nur auf der Pkw-Umleitung kam es im Bereich des östlichen Südschnellwegs (B65 Höhe Willmerstraße) zu Rückstaus, wo sich der Schnellweg verengt. Die Gesamtverzögerung hielt sich am Freitagvormittag, der für viele Berufstätige ein Brückentag ist, in Grenzen. Am Himmelfahrts-Donnerstag hatten sich auf der A2 aus Richtung Berlin lange Staus vor dem Kreuz Hannover-Ost gebildet, sie reichten kurzzeitig bis fast ans Stadtgebiet Lehrte. Entsprechend war auch die letzte Ausfahrt vor der Sperrung (Lehrte) überlastet – sie ist keine offizielle Umleitung, der Umweg von dort aus ist sehr mühsam und führt über Dörfer. Auf den ausgeschilderten Umleitungsstrecken floss der Verkehr am Donnerstag tagsüber befriedigend, aber nicht staufrei. Die Verkehrsbeobachtung meldete Störungen an der A7-Abfahrt Mellendorf (Lkw-Umleitung über A7 zurück zur A2). Auf der B65-Umleitung (Pkw) Richtung Bad Nenndorf bildeten sich im Tagesverlauf des Donnerstags einige Staus zwischen dem Ricklinger und dem Tönniesbergkreisel und dann im weiteren Verlauf bei Benthe und vor der Autobahnzufahrt Bad Nenndorf. Mittwochabend kam es wegen der Vollsperrung auf der A2 aus Richtung Berlin in Fahrtrichtung Dortmund zu langen Rückstaus, die teilweise bis Lehrte reichten. Am späteren Abend hatten sie sich weitgehend aufgelöst. Auf der Pkw-Umleitungsstrecke entstanden Mittwochabend nur bei der B65-Autobahn-Wiederauffahrt bei Bad Nendorf leichte Rückstaus. Die Baustellenplaner hatten im Vorfeld darauf geachtet, dass alle Umleitungsstrecken an diesem Wochenende baustellenfrei sind – eine der Voraussetzungen für das Gelingen der 88-Stunden-Tempo-Baustelle. Wir aktualisieren hier in regelmäßigen Abständen, ob es zu Problemen kommt. Sperrung der A2 hatte schon vor 20 Uhr begonnen: Warum die Vollsperrung der A2 ab Kreuz Hannover-Ost am Mittwochabend etwas früher eingeleitet wurde als angekündigt, blieb unklar. Die Baufirmen Strabag und Kemna haben hohen Zeitdruck, denn wenn die Arbeiten Sonntagmittag nicht pünktlich fertig sind, müssen sie Strafen zahlen. Möglicherweise haben sie deshalb früher angefangen. Ärgerlich für Tausende Autofahrer: Ihre Navigationsgeräte wussten nichts von der verfrühten Sperrung – und haben sie voll in den Stau geleitet. Lesen Sie auch: Die Tempo-Baustelle bei Hannover: Deshalb kann die A2 Himmelfahrt so schnell saniert werden Im Video: Drohnenaufnahmen der 88-Stunden-Tempobaustelle auf der A2 Von Conrad von Meding

Himmelfahrtswochenende - A2-Sperrung aufgehoben: So lief es auf der 88-Stunden-Tempo-Baustelle bei Hannover