Zoo, Wisentgehege und Co: Das sind die Tierbabys in Hannovers Tierparks

Sie haben Pfoten, Klauen oder Hufe – und wachsen ohne Publikum auf. In Hannovers Tierparks kommen derzeit Jungtiere zur Welt, die nicht von Besucherströmen beobachtet werden können. Wegen der Sorge um eine Ausbreitung des Coronavirus bleiben Tierparks geschlossen. Wir haben aber eine Übersicht mit Bildern und Beiträgen aus den Jungtiergehegen erstellt. Die erste Frischlinge der Saison: Das Wisentgehege Springe hat Mitte April die ersten neugeborenen Frischlinge der Saison gemeldet. Ihr gestreiftes Fell behalten die Jungtiere 12 bis 14 Wochen, dann wechseln sie zum ersten Mal die Farbe und bekommen ein einheitlich rötlich-braunes Borstenkleid. Die Paarungszeit der Wildschweine liegt im Winter. Nach knapp vier Monaten bringen die Bachen die Jungtiere zur Welt. Das Wisentgehege veröffentlicht während der Coronakrise regelmäßig Video-Reportagen aus seinen Gehegen. In Folge zwei sind ab etwa der Hälfte die Frischlinge zu sehen. Sie ist der Star unter dem Jungtieren in Hannovers Tierparks in diesem Jahr: Das noch namenlose Eisbärweibchen kam im November 2019 zur Welt. Seinen ersten Ausflug ins Gehege machte es im März. Lesen Sie auch: Eisbär-Tagebuch: So wächst der Nachwuchs im Zoo Hannover auf Wie soll das Eisbär-Baby heißen? HAZ-Leser und -Leserinnen stimmen ab Muffelwild mit Nachwuchs: Nach den Frischlingen kamen im Wisentgehege Springe drei Muffellämmer zur Welt. Die kleinsten Wildschafe der Welt bekommen jeweils immer nur ein Junges. Früher Wisent-Nachwuchs: Ungewöhnlich früh ist in diesem Jahr der erste Nachwuchs bei den Wisenten im Wisentgehege Springe geboren wurden, das teilte der Tierpark auf seinem Instagram-Kanal mit. Das kleine Kalb, ein Weibchen, habe man „Sparkle“ getauft. Bambus für eine Thüringerin: Hanne ist eines der Jungtiere auf Meyer’s Hof im Zoo Hannover. Die kleine Thüringer Waldziege gehört zu der einzigen Ziegenrasse, die jemals in Deutschland gezüchtet wurde, erklärt Pflegerin Sylvia Nietfeld. „Die Ziege war damals, im 19. Jahrhundert, die Kuh des kleinen Mannes.“ Heute spielt Hanne mit ihrer Mutter draußen. Ihr Gehege teilt sie sich mit verschiedenen Tieren. „Das ist kein Problem für die Tiere“, sagt Nietfeld. Auch beim Futter ist Hanne flexibel: Heute gibt es Bambus, den Zoogärtner andernorts abgeschnitten haben. Buntes aus Bentheim: Sie haben einen hohen Fettanteil und wären deswegen einst fast ausgestorben: Zehn Bentheimer Schweineferkel sind Mitte Februar im Zoo Hannover zur Welt gekommen. Weil das Fleisch lange als zu fettreich und ungesund galt, züchtete sie irgendwann nur noch ein Graf aus Bentheim, erklärt Pflegerin Nietfeld. Heute sei die Rasse wieder beliebter – auch weil die Muttertiere dieser Schweinerasse besonders fürsorglich seien. Nachwuchs bei den Anden-Kamelen: Vikunja-Nachwuchs Dörte-Marie war eine schwere Geburt. Eines ihrer Vorderbeine war im Mutterleib eingeknickt, deswegen konnte ihre Mutter sie nicht einfach zur Welt bringen, sondern brauchte Hilfe. „Zwei Pflegerinnen aus dem Dschungelpalast sind mit eingesprungen und haben bei der Geburt nachgeholfen“, sagt Nietfeld. Von ihnen hat das Vikunja-Baby seinen Doppelnamen. Nur schwarze Schafe: Auch bei dem Rauwolligen Pommerschen Landschafen gab es diese Jahr bereits Nachwuchs im Zoo Hannover. Die Lämmer haben bei dieser Rasse immer schwarzes Fell, das nicht weich, dafür aber wasserabweisend ist. 18 Gramm: Ihre Mutter kam einst über den Zoll in den Zoo: Madagassische Spinnenschildkröten sind wegen ihres gemusterten Panzers als Haustiere sehr beliebt. Als ein Passagier sie in einem Koffer nach Hannover schmuggeln wollte, wurde er erwischt und das Tier kam in den Zoo. Hier haben die Spinnenschildkröten in diesem Jahr schon zweimal Nachwuchs gehabt. „Schon eins wäre ein Riesenerfolg gewesen“, sagt Nietfeld. Das kleinere Schildkrötenbaby kam vor ein paar Wochen zur Welt, es wiegt gerade einmal 18 Gramm. Ein Baby bei den Sumpfwallabys: Welches Geschlecht das kleine Sumpfwallaby im Zoo Hannover hat, ist noch unklar. Erst wenn es nicht mehr in den Beutel der Mutter zurück schlüpft, können es die Pfleger und Pflegerinnen zur Geschlechtsbestimmung untersuchen. Diese erfolgt dann ganz unkompliziert: „Es wird über den Bauch gestreichelt, wenn die Hand hängen bleibt, ist es ein Weibchen, weil das Tier einen Beutel hat“, erklärt Nietfeld. In diesem verbringen Wallaby-Jungtiere ihre ersten acht bis neun Lebensmonate, bis sie sich herauswagen. Das jetzige Jungtier sei vorwitzig gewesen, sagt Nietfeld. „Das hat schon mit sechs Monaten mal aus dem Beutel geguckt.“ Kleine Zicklein und Lämmer: Auch auf der Streichelwiese im Zoo gibt es Nachwuchs. Sowohl bei den Afrikanischen Zwergziegen als auch bei den Kamerunschafen. Einige der Lämmer und kleinen Ziegen sind so jung, dass sie noch gar keine Besucher kennen. Sie sind nach der zeitweiligen Schließung des Zoos Mitte März auf die Welt gekommen. Nachwuchs bei den Meeresbewohnern: Sie heißt „Hope“ und kam Anfang April im Sea Life Hannover zur Welt: Ein kleiner Kuhnasenrochen mit einer Spannweite von ca. 25 Zentimetern schwimmt seit einigen Wochen in dem dem Becken. Ihren Namen hat „Hope“ den Tierpflegern zu verdanken, die sich weiterhin um die Tiere in den Aquarien kümmern. Gefleckte Rochen: „Hope“ ist nicht der erste Rochennachwuchs dieses Jahr im Sea Life: Bereits im Januar konnte sich das Team über drei Blaupunktrochen-Babys freuen, die kamen Anfang des Jahres auf die Welt kamen. Lesen Sie auch: Wisentgehege von Schließung überrascht Tierpark sammelt Spenden für Vielfraß-Gehege Hohe Verluste jeden Tag: Das bedeutet die Corona-Pause für den Zoo Von Nadine Wolter

Hannover - Corona und die Zoos: Stell dir vor, es gibt Tierbabys, und keiner kann sie sehen ...