Nach den Beschwerden über Zugausfälle auf der Strecke nach Hamburg und chaotischen Szenen am Bahnsteig in Hannover am Wochenende hat die Deutsche Bahn darauf hingewiesen, dass Fernverkehrstickets für einen Freitag oder Sonnabend kostenfrei storniert werden können oder die Fahrt auf einen kühleren Tag verschoben werden kann. Das Angebot gelte bis zum 4. August, sagte eine Bahnsprecherin, auch für Sparpreise. Platzreservierungen würden kostenlos umgetauscht.
Am Sonnabendvormittag waren nach Berichten von Fahrgästen mehrere Metronomzüge ersatzlos ausgefallen. Das Unternehmen konnte auch am Montag dazu keine Stellungnahme abgeben. Viele Fahrgäste stiegen daraufhin in einen schon vollen IC, der als Ersatzzug für einen ICE schon verspätet am Hauptbahnhof ankam. Der war dann wiederum so überfüllt, dass Polizisten einen Teil der Passagiere aus dem Zug holen mussten.
„Bahn hat kein Verständnis für Kunden“
Eine HAZ-Leserin, die eigentlich zu einem Workshop nach Hamburg wollte, moniert, dass erst ein paar Minuten vor Einfahrt des Zuges durchgesagt worden sei, dass wegen der Überfüllung eine Mitfahrt nicht garantiert werden könne. Alle Fahrgäste ohne Sitzplatz hätten aussteigen müssen. Sie lobt den deesakalierenden Einsatz der Polizisten, kritisiert aber die wenig hilfsbereiten Mitarbeiter von Deutscher Bahn und Metronom. Die Fahrgäste hätten auf die Räumung größtenteils mit Kopfschütteln, Resignation oder Ironie reagiert. Die Situation hätte sich aber auch leicht hochschaukeln können, meint sie. „Die Bahn fordert ständig Verständnis von uns Kunden, im Gegenzug zeigt sie aber keins.“
Eine Bahnsprecherin sagt hingegen, der Hitzerekord mit mehr als 40 Grad habe die Technik an die Grenzen gebracht – sowohl bei den Zügen als auch im Schienennetz. „Es gab es vereinzelt Weichenstörungen, Ausfälle von Klimaanlagen in einzelnen Wagen und Böschungsbrände. Zur Abkühlung von überhitzten Fahrmotoren mussten mehrfach Züge zeitweise pausieren.“ Auch Klimaanlagen in den Bahnen seien ausgefallen.
Von Saskia Döhner