Das könnte man zumindest glauben, wenn man die Äußerungen von einigen Offizieren bis hin zum Präsidenten des Reservistenverbandes, Herrn Oswin Veith, in den vergangenen Wochen für bare Münze nimmt.
Da werden Offiziere festgesetzt unter dem Verdacht der Rechtsradikalität, ein Stabsoffizier beschwert sich darob über einen „Generalverdacht“ und redet von „putschen“, und auf die daraus resultierenden Ermittlungen des MAD, wie auch schon auf die befohlenen Aufräumaktionen in den Kasernen, reagieren die oben angeführten Herren mit der Empfehlung „nicht aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen“, oder mit der Aussage „Die Truppe erkennt die Ministerin nicht mehr an“, denn das Vertrauen sei „völlig zerstört“.
Wenn die Bundeswehr die vielbeschworene „Parlamentsarmee“ ist, dann sollte ihre Führung sich angesichts der Skandale zunächst beim Parlament als Vertretung des Volkes entschuldigen, um dann in aller Stille und ohne zu murren die Schweinerei, die unter ihrer Duldung entstanden ist, wieder aufräumen.
Das wäre anständig und würde dem Ansehen der Mehrheit der Soldaten, die von diesem Sumpf sicher weit entfernt sind, weit mehr helfen als das Gejammer der getroffenen Hunde.
Wilfried Mensching
Nienstädt