In einem Altenheim in Bramsche bei Osnabrück sind 42 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert worden. 16 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, zwei sind inzwischen gestorben, wie der Landkreis Osnabrück am Dienstag mitteilte.
Bei sieben der 91 Mitarbeiter war ein Test positiv. Der Gesundheitsdienst habe inzwischen strenge Auflagen für die Einrichtung erlassen. So wurde angeordnet, dass die infizierten Bewohner, die Kontaktpersonen und die gesunden Bewohner voneinander getrennt betreut werden müssen.
Landkreis kontrolliert alle Bewohner nach Hinweis
Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Heim gemeldet, dass ein Bewohner mit dem Coronavirus infiziert sei. Laut Landkreis hatte es dabei angegeben, umfangreiche Maßnahmen zur Hygiene und Isolation in der Wohngruppe umzusetzen.
Am Samstag habe der Kreis allerdings einen Hinweis erhalten, dass es in dem Heim bereits mehr als 20 Menschen mit erhöhter Temperatur gebe und die hygienischen Zustände unzureichend seien. Eine Kontrolle bestätigte die Hinweise, woraufhin von den Bewohnern Abstriche gemacht und ins Labor geschickt wurden.
Evakuierung momentan nicht sinnvoll
Inzwischen überwache der Landkreis, ob die verhängten Auflagen auch beachtet werden. Das Personal werde geschult. Eine Evakuierung des Heimes sei im Moment nicht sinnvoll, hieß es.
In Niedersachsen waren jüngst in einem Wolfsburger Altenheim 22 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Land erließ daraufhin einen Aufnahmestopp für Pflegeheime. In Wildeshausen im Kreis Oldenburg waren in der vergangenen Woche in einem Heim rund 60 Infektionen bei Bewohnern und Personal festgestellt worden. Ein Bewohner ist gestorben. Daraufhin wurden die negativ getesteten Bewohner in das Gästehaus des Berufsbildungswerks Weser-Ems in Ganderkesee gebracht.
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Von RND/lni