Die niederländische Polizei sucht verstärkt nach den untergetauchten ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette. Die Hinweise verdichteten sich, dass sich die drei, die wegen mehrerer Raubüberfälle in Norddeutschland gesucht werden, in den Niederlanden aufhielten, sagte ein Polizeisprecher in Driebergen bei Utrecht. Die Ermittler gehen 35 neuen Hinweisen aus der Bevölkerung nach.
Die drei ehemaligen RAF-Mitglieder sind seit mehr als 25 Jahren auf der Flucht. Sie werden mit mehreren Raubüberfällen in Verbindung gebracht, auch in Niedersachsen. Zuletzt sollen sie im Juni 2016 in Cremlingen bei Braunschweig einen Geldtransporter überfallen haben. Die Polizei schließt nicht aus, dass die drei schon seit länger in den Niederlanden wohnen. „Wahrscheinlich sprechen sie inzwischen sehr gut niederländisch“, sagte der Polizeisprecher.
Bereits im vorigen Jahr hatten deutsche Ermittler Spuren entdeckt, die in die Niederlande führten – unter anderem ein Stück einer niederländischen Zeitung in einem Fluchtauto.
Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten
Nach Rücksprache mit dem niedersächsischen Landeskriminalamt hat die Polizei in den Niederlanden nun die Suche intensiviert und auch die Bevölkerung in einer TV-Sendung um Mithilfe gebeten. So fragten die Beamten gezielt nach Hinweisen verdächtiger Patienten von Ärzten, Optikern oder Zahnärzten. „Sie werden älter und brauchen irgendwann medizinische Hilfe“, sagte der Sprecher.
dpa