Beschuldigt werden eine 49-jährige Heilpraktikerin aus Aachen und ihr 51 Jahre alter Ehemann, Diplom-Psychologe und Psychotherapeut. Den beiden drohe bei einer Verurteilung außer einer Haftstrafe auch ein Berufsverbot, so Breas. Wann der Prozess am Landgericht Stade beginnt, stehe noch nicht fest.
Laut Anklage wurden bei dem Seminar Drogen verteilt. Es soll um "persönliche Selbsterfahrung" und die "Förderung der Bewusstseinsentwicklung" im Rahmen einer sogenannten Psycholyse gegangen sein. Mit Hilfe von Drogen soll dabei eine Art Bewusstseinserweiterung erreicht werden.
30 Heilpraktiker und Homöopathen hatten daraufhin in Handeloh am 4. September 2015 das verbotene Halluzinogen 2C-E eingenommen. Daraufhin bekamen die Seminarteilnehmer Wahnvorstellungen, Krämpfen und Herzrasen. Zum Teil torkelten sie desorientiert durch die Gegend.
160 Rettungskräfte waren im Einsatz, um die Seminarteilnehmer zu versorgen und ins Krankenhaus zu bringen.
Nach den Ermittlungsergebnissen seien die Angeschuldigten Sympathisanten der sogenannten Kirschblütengemeinschaft, sagte Breas. Die Gemeinschaft wird von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche als "problematisch" eingestuft, Kritiker sprechen von einer Sekte.
Die Ermittlungsverfahren gegen die insgesamt 27 Teilnehmer wurden eingestellt. Der bloße Konsum von Betäubungsmitteln sei straflos, erklärte Breas.
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